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Große Gefühle stark in Szene gesetzt

REUTLINGEN. Rund 50 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 der Realschule Steinlach-Wiesaz besuchten dieser Tage mit ihren Lehrerinnen das anspruchsvolle Schiller-Projekt, »Teil 1«, und waren beeindruckt.

Markus Lachmann, der Regisseur des Stücks »Schiller 1«, das seit dem 18. Oktober in der Tonne in Reutlingen aufgeführt wird, schaffte es, fünf Stücke des bekannten deutschen Dichters Friedrich Schiller zu einem Stück zusammenzufassen: »Die Räuber«, »Fiesco«, »Kabale und Liebe«, »Don Carlos« und »Maria Stuart«. Eigentlich eine geniale Idee, weil es in allen Stücken immer wieder um das geht, was das Leben ausmacht - Liebe, Gerechtigkeit, Freiheit, Kampf und Anerkennung.

Stücke wachsen zusammen

Die Stücke wachsen auch zusammen, weil die gleichen Charaktere immer von den gleichen Schauspielern dargestellt werden. Dies waren: Steffen Böye (Karl und Franz Moor, Ferdinand); Ulrike Volkers (Roller, Lady Milford); Ralf Stech (Spiegelberg, Fiesco); Gesche Picolin: (Amalia, Louise); Carl-Herbert Braun (alter Graf Moor, Präsident); Sabine Holweck (Pater, Leonora); Thilo Prothmann (Hermann, Wurm) und Joachim Kaiser (Schweizer, Hofmarschall).

Das stets weiß gekleidete Ensemble brachte hervorragenden Einsatz in Sprache, Gestik und großen Gefühlen. Dabei führte der immer wiederkehrende Satz des Abends das Publikum durch die miteinander verketteten Stücke: »Der Mut wächst mit der Gefahr, die Kraft erhebt sich im Drang«. Ein Satz, der die Schüler durchaus nächstes Jahr durch die Prüfung begleiten kann.

Die Sitzreihen waren voll besetzt mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulen. Alle folgten ziemlich fasziniert der vielseitigen und abwechslungsreichen Darbietung. Für die ZmS-Nachwunsschreiber war es beeindruckend, sämtliche Schauspieler live und aus direkter Nähe bei der Arbeit mitzuerleben. Denn normalerweise - im Kino - sieht man ja gar nicht, was ein Schauspieler leisten muss, um das Publikum zu überzeugen.

Die sexuellen Anspielungen, die zu sehen waren, nahm das junge Publikum allerdings mit etwas gemischten Gefühlen auf. Aber dafür fanden wohl alle Zuschauer die rockig-soulige musikalische Einlage in den Räubern gut.

Enorm breite Bühne

Die Inszenierung ist gleichzeitig die inoffizielle Einweihung einer neuen, zweiten Spielstätte, mit der sich das Theater Tonne in der Planie 22 eine enorm breite Bühne gesichert hat. (ZmS) Alexander Gonser, Sascha Wagner, Lukas Obermeier und Philipp Raiser, Realschule Steinlach-Wiesaz Dußlingen, Klasse 9c