ROTTWEIL. Schon seit zwei Jahren lockt der Thyssenkrupp-Aufzugstestturm mit seiner gigantischen Höhe von 246 Metern Besucher aus nah und fern. Seit Oktober 2017 können Besucher an Feiertagen und an Wochenenden den Aufzug-Testturm besuchen.
Bei schönem Wetter kann es nach dem Ticketkauf zu Wartezeiten kommen. »In weniger als einer Minute können wir oben aussteigen«, sagte bei unserem Ausflug ein Mitarbeiter, der die Besucher im verglasten Panoramaaufzug begleitete und diesen auch bediente. Mit einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu acht Metern pro Sekunde erreichten wir die höchste Besucherplattform Deutschlands in 232 Metern Höhe. Von dort hat man einen tollen Panoramablick bis auf die Schwäbische Alb, den Schwarzwald und – bei idealen Wetterbedingungen – bis zu den Alpen. Auf der Aussichtsplattform kann man sich frei bewegen und die Aussicht genießen.
International interessant
Der Testturm ist ein beliebtes Ausflugsziel für Besucher aus der Region aber auch aus dem benachbarten Ausland. Auf dem Parkplatz standen Reisebusse und Autos aus der Schweiz, Belgien, Frankreich und den Niederlanden. »Mittlerweile waren bereits über 400 000 Besucher auf der Aussichtsplattform, wobei die Besucherzahlen im zweiten Jahr etwa genauso hoch waren, wie im Jahr der Eröffnung«, berichtete Rainer Göpfert, Leiter der Thyssenkrupp-Service-Niederlassung in Reutlingen. Die Abfahrt von der Aussichtsplattform erfolgt über die gleiche Aufzugskabine wie die Auffahrt, die für 24 Personen ausgelegt ist. »Die Aufzugskabine wird normalerweise nur mit 15 Personen gefüllt, damit die Leute nicht so eng stehen und die Aussicht bei der Auf- und Abfahrt besser erleben können«, erklärte Göpfert.
In dem Testturm ist ein Pendel eingebaut, um die Auslenkung des Turms bei Wind zu reduzieren. Bei Wind ist jedoch eine leichte Schwingung zu spüren. »Es war schön da oben, aber ich bin froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben«, sagte eine Besucherin mittleren Alters, als sie aus der Aufzugskabine am Boden ausstieg. Bei Unwetter oder starken Winden bleibt die Besucherplattform geschlossen.
»Der Personenaufzug und der Feuerwehraufzug werden einmal pro Monat gewartet, und zwar immer an einem Montag, da montags die Besucherplattform nicht geöffnet hat und sonst auch keine Veranstaltungen im Testturm stattfindenden«, erklärte Bernd Schuster, einer der Kundendiensttechniker, der während des Besucherbetriebs auch oft vor Ort am Turm ist.
Im Testturm arbeiten 25 bis 35 Leute, überwiegend Ingenieure, die neue Technologien für den Aufzugsmarkt erforschen und testen. »Gerade wird der Multi, der erste Aufzug ohne Seile, zur Marktreife entwickelt«, verriet Göpfert. Obwohl die Besucherplattform nur ein »Extra« des Testturmes ist, ist dieser zu einem Besuchermagnet der Region, in einem gigantischen Bauwerk, geworden. (ZmS)Nina Blaier, Evangelisches Firstwald Gymnasium Mössingen, Klasse 8a