Das europaweit größte Wirtschaftsspiel feiert Jubiläum: Zum 25. Mal können sich Schüler als Nachwuchs-Börsianer versuchen. 1983, im ersten Jahr, machten 4 525 Teams mit, im vergangenen Jahr waren es 43 834. Rund 200 000 Teilnehmer aus sieben Nationen wetteiferten um den besten Riecher an der Börse. Die Schirmherrschaft bei der Jubiläumsauflage hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan übernommen.
»Wenn Sie gewinnen wollen, müssen Sie in großen Kategorien denken«
Ziel des Spiels ist es, das (fiktive) Wertpapierdepot in Höhe von 50 000 Euro zu vermehren. Los geht's am 1. Oktober, bis zur Spielmitte am 13. November können die Teilnehmer einsteigen. Bis zu diesem Datum müssen sie auch mindestens drei Börsen-Transaktionen geleistet haben - einmal Geld setzen und sich dann zurücklehnen geht also nicht. Am letzten Börsentag des Spiels, am 11. Dezember, stehen die Sieger fest. Die sechs besten Teams aus Deutschland fahren zur Siegerehrung nach Berlin, wo sie von Annette Schavan geehrt werden.
Nicht nur Top-Broker können gewinnen: Für das Siegerteam im Kreis hat die Sparkasse 300 Euro ausgelobt. Für die Teilnehmer des GEA-Projekts »Zeitung macht Schule« gibt's eine Extra-Wertung, bei der weitere 150 Euro zu gewinnen sind. Gewinnen können aber auch jene Teams, die ihr Depot mit Karacho an die Wand fahren - ihre 50 000 Euro also schlecht anlegen: Wer beim Börsenplanspiel kein Geld gewinnt, gewinnt Erfahrung fürs Leben.
Die Schülerinnen und Schüler können zwischen 175 Wertpapieren wählen, die an den Börsen von Frankfurt, Paris, Madrid, Mailand, Wien und London gehandelt werden - festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und Investmentfonds. »Beim Planspiel Börse 2006 war's eigentlich nicht sehr schwer, Gewinn zu machen«, sagt Benedetto Gianni, Vermögensberater der Reutlinger Bank, »der DAX ist im Spielzeitraum um acht Prozent gestiegen.«
Auch der Euro Stoxx kletterte um 4,5 Prozent. Einige Teams hatten einen guten Riecher für steigende Aktien, dachten aber nicht an den Sinkflug des Dollarkurses. »Eine gute US-Aktie muss den Verlust immer noch reinverdienen«, so Gianni zu den Schülern, »wer eine US-Aktie hat, die sich hält, setzt also trotzdem Geld in den Sand.«
»Die Bundessieger sind immer volle Kanne reingegangen«
»Wenn Sie gewinnen wollen, müssen Sie in großen Kategorien denken«, sagt Benedetto Gianni zu den Schülern, »die Bundessieger haben sich immer dadurch ausgezeichnet, dass sie Mut bewiesen haben - die sind volle Kanne reingegangen.« Ein Vorbild könnte der US-amerikanische Investmentbanker George Soros sein. »Wer den Verlust fürchtet, kann keine Gewinne machen«, sagt der Mann, dessen Vermögen auf fünf Milliarden Dollar geschätzt wird. (GEA)
Zeitung macht Schule Für die Teilnehmer des GEA-Projekts »Zeitung macht Schule« (12. November bis 21. Dezember) gibt's beim Planspiel Börse eine Extra-Wertung mit zusätzlichen Preisen. Die Nachwuchsreporter fahren am 28. November zur Frankfurter Wertpapierbörse und besuchen anschließend das Geldmuseum der Deutschen Bundesbank. (and)