So gibt es ein großes Wohngebäude und eine Scheune mit Pferdestall. Im großen Hinterhof gibt es sogar einen 20 Meter tiefen Brunnen aus dem Mittelalter, mit dem zwei große Teiche bewässert werden. Alle diese Gebäude, inklusive der großen Mauer mit dem prächtigen Tor wurden von Levin von Kniestedt in ihre heutige Form gebracht. Levin von Kniestedt hat das heute 600 Jahre alte Anwesen nach dem 30-jährigen Krieg wieder aufgebaut.
Er war ein sehr beliebter Herrscher, da er in Zeiten der Unterdrückung menschlich regierte und sehr viel Gutes für seine Untertanen, die Bewohner Rübgartens, tat. Unter anderem sorgte er für eine beheizte Schule, in die jedes Kind gehen musste, und für eine intelligente, moderne Bewirtschaftung der Felder.
Levin von Kniestedt ist das Gesamtbild des Rübgartener Schlössle zu verdanken. Nachdem das Schloss 25 Jahre leer stand, wurde es von den jetzigen Besitzern gekauft und komplett saniert. Heute leben sie glücklich und zufrieden in ihrem Schloss. Wir hatten die einmalige Chance, mit den heutigen Schlossbesitzern das Schloss zu besichtigen und ein Interview zu führen.
ZmS: Ist die Bezeichnung Schloss für Ihr Anwesen richtig?
S.: Ja, Schloss Rübgarten.
Wie viele Gebäude befinden sich auf dem Grundstück?
S.: Ein ehemaliges Backhaus, eine große Scheuer, ein Hühnerhaus und das Wohngebäude, also insgesamt vier Gebäude.
Wie viel Fläche umfasst das Gelände?
S.: Es ist ungefähr 7 500 Meter groß.
Wie viele Zimmer hat das Schloss?
S: Im Hauptgebäude befinden sich ungefähr 14 Zimmer auf 440 Metern Wohnfläche.
Dient das Gebäude auch öffentlichen Zwecken?
S.: Wir haben schon mehrmals große Veranstaltungen gemacht. Wir stellen die Scheune Rübgartener Vereinen zur Verfügung, aber sonst legen wir Wert darauf, dass wir das Gelände privat nutzen.
Haben Sie in Verbindung mit dem Schloss auch Verpflichtungen?
S.: Natürlich strenger Denkmalschutz, strenge Auflagen vom Denkmalamt. Das Landesdenkmalschutzgesetz verbietet jegliche Veränderung ohne Genehmigung, und das Denkmalamt kann Forderungen stellen, die erfüllt werden müssen.
In welchem Stil wurde das Gebäude erbaut?
S.: Das Haus ist in der Spätrenaissance im Übergang zur Barockzeit erbaut worden. Das optische Erscheinungsbild mit dem Fachwerk entspricht dem Barockstil.
Gibt es eine Sage zu dem Schloss?
S.: Es gibt keine Geistergeschichten oder ähnliches in Rübgarten. Im Dorf wird erzählt, dass im Keller eine goldene Gans vergraben ist. Davon habe ich jedoch nichts bemerkt. (ZmS)
Simon Kurz, Jonathan Auch und Sebastian Schrof, Bildungszentrum Nord, Klasse 10c