Logo
Aktuell ZmS

Faszinierende Lichterwelt

PLIEZHAUSEN. Weihnachten, das Fest der Liebe. In den USA auch »X-mas« (griech. X=erster Buchstabe für Christus) genannt. Dort gibt es ganz ähnlich wie hier große Weihnachtsfeste, wobei das traditionelle Weihnachtsessen natürlich nicht fehlen darf. In den USA ist das der Truthahn. Der wohl am hellsten leuchtende Brauch dort ist, seine Häuser um die Weihnachtszeit komplett mit Lichterketten und abertausend Lämpchen zu dekorieren, bis von dem eigentlichen Haus fast nichts mehr zu sehen ist und die Nacht als Tag erscheint. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gilt: Je mehr das Haus leuchtet, desto prächtiger wird das von Haus zu Haus unterschiedliche Weihnachtsfest.

Foto: ZMS
Irgendwo in Amerika? Nö. Irgendwo im Schwabenland – genauer gesagt: in Rübgarten. Foto: ZmS
Irgendwo in Amerika? Nö. Irgendwo im Schwabenland – genauer gesagt: in Rübgarten.
Foto: ZmS
Dieser Brauch des Häuserschmückens hat sich bis nach Reutlingen durchgeschlagen. Dort wohnt Thilo Schwaiger, ein Mann, der um die Weihnachtszeit Spaß daran hat, seine Gemeinde und ganz Reutlingen mit seinem beleuchteten Haus zu verzaubern. Das Hobby des 45-Jährigen ist, ganz nach amerikanischem Stil, sein komplettes Haus mit Lichterketten und unzähligen Lämpchen zu versehen. Rund 30 000 Lämpchen schmücken sein Anwesen, davon bedecken allein rund 7 000 das Haus. Zusätzlich zu den Lichterketten, die unter dem Dach verlaufen, dekoriert Thilo Schwaiger jeden Baum auf seinem Grundstück mit unterschiedlich leuchtenden Lichterketten. Er kauft jedes Jahr ein paar Beleuchtungen mehr. So kommt es, dass mittlerweile sogar ein ganzes Rudel sich bewegende Rentiere ihren Platz gefunden haben. Natürlich sind auch diese Tiere mit vielen Lichtern versehen. Vom dritten Advent an ist das Haus des Amerika-Fans in voller Pracht zu bewundern. Ab Einbruch der Dunkelheit gibt Thilo Schwaiger jeden Abend dem Strom das »Go« für seine kunterbunte Weihnachtsbeleuchtung, danach leuchtet das Haus bis 23 Uhr. Wer sich dieses Spektakel auf keinen Fall entgehen lassen möchte, kann direkt am Abend des vierten Advents zu der Glühweinparty in der Äckerlestraße 9 in Rübgarten kommen.

Wir stellten dem Hausbesitzer und Dekorateur ein paar Fragen.
Aufblasbare Schneemänner bekommen kein Asyl
ZmS: Herr Schwaiger, Sie schmücken jedes Jahr um die Weihnachtszeit Ihr Haus mit vielen Lichtern. Wie sind Sie auf die Idee gekommen? Thilo Schwaiger: Ich mache das eigentlich schon lange. Ich war 2004 und 2005 eineinhalb Jahre geschäftlich in den USA und ließ mich dort inspirieren. Der Großteil meiner Lichterketten entspricht dem amerikanischen 120 Volt-System. Wie kommen Sie an all die Lichter? Schwaiger: Ich habe alles, was ich in den USA an Lichterketten gefunden habe, mitgenommen. Ich hatte außerdem zweimal an Weihnachten Zeit um Großeinkauf zu machen. Wie viel Zeit müssen Sie investieren, bis das komplette Haus geschmückt ist? Schwaiger: Circa sechs Wochen. Viel Zeit braucht die Reparatur der Lichterketten und das Anpassen der Kabel. Ihre Hausdekoration erinnert sehr an den amerikanischen Stil. Sie fahren außerdem amerikanische Fahrzeuge. Sind Sie ein Amerika-Fan? Schwaiger: Ja. Ich fahre seit über 20 Jahren amerikanische Autos und bin Mitglied in einem amerikanischen Autoklub. Was lieben Sie so sehr an der amerikanischen Art Häuser zu schmücken? Schwaiger: Ich finde es einfach faszinierend (lacht). Plastikfiguren und aufblasbare Schneemänner bekommen in meinem Garten aber kein Asyl! (ZmS)

Maurice Blucke und Philipp Kallenbach, BZN Reutlingen, Klasse 9a