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Aktuell Pädagogik

Eurythmie macht stark!

An der Waldorfschule gibt’s ein einzigartiges Unterrichtsfach. Sprache und Musik werden in Bewegungen übersetzt, außerdem wird das soziale Miteinander gestärkt

Eurythmie auf der Bühne erleben können Interessierte am kommenden Freitag, 15. Dezember, in der Waldorfschule Engstingen.  FOTO:
Eurythmie auf der Bühne erleben können Interessierte am kommenden Freitag, 15. Dezember, in der Waldorfschule Engstingen. FOTO: ZMS
Eurythmie auf der Bühne erleben können Interessierte am kommenden Freitag, 15. Dezember, in der Waldorfschule Engstingen. FOTO: ZMS

ENGSTINGEN. Eurythmie ist eine Art Tanz, in der man Buchstaben und Wörter sowie Töne und Intervalle mit Schritten und Handgesten zum Ausdruck bringt. Eurythmie wird nur an Waldorfschulen unterrichtet. An der Freien Waldorfschule auf der Alb werden verschiedenste Eurythmiestücke an der Monatsfeier aufgeführt.

Die jüngeren Schüler studieren eher Gruppenstücke ein, die älteren erarbeiten sich dann schon auch mal Solostücke. Wir sind alle drei sogenannte Quereinsteiger, das heißt, wir machen nicht von der ersten Klasse an oder schon seit dem Kindergarten Eurythmie. Deshalb baten wir unsere beiden Eurythmielehrerinnen um ein Gespräch, um mehr darüber zu erfahren.

Wie lange sind Sie schon Eurythmielehrerin?

Franziska Berreth: 30 Jahre.

Annette Remé: 15 Jahre.

Wie ist die Stimmung im Unterricht?

Berreth: Ab und zu ist die Stimmung durch private Probleme getrübt. Sonst ist gute Stimmung.

Remé: Man sieht alles: Von null Bock bis total genial.

Was ist der Sinn von Eurythmie?

Berreth: Geschicklichkeit, Konzentration und Koordination werden dabei trainiert, wichtig ist aber auch das soziale Miteinander.

Remé: Es geht um Körperwahrnehmung und die Entwicklung des Kindes, außerdem bringt Eurythmie Abwechslung im Unterricht.

Warum sind Sie Eurythmielehrerin geworden?

Berreth:Ich war auf vielen Tagungen der Waldorfschule, damals noch als Staatsschullehrerin. Dort lernte ich die Eurythmie kennen und lieben. Sie stärkt die Lebenskräfte, das Selbstbewusstsein und die Kreativität. Kindern und jungen Menschen auf ihrem Weg helfend zur Seite stehen – das war mein Wunsch und ist es bis heute geblieben.

Remé: Ich war selber Waldorfschülerin und von der Eurythmie begeistert. Mein Ziel ist es, anderen mein Wissen zu übermitteln.

Wir bedanken uns für das Gespräch.

… und dass wir nicht nur »unseren Namen tanzen können«, um mal ein Klischee aufzugreifen, das zeigt die zwölfte Klasse Jahr für Jahr bei ihrem eurythmischen Abschluss. Dieses Mal ist er am Freitag, 16. Dezember, um 19 Uhr in der Turn- und Festhalle der Schule. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen.

Zwölf Jahre hatten die Schüler Eurythmie-Unterricht, viele soziale Prozesse haben stattgefunden, durch viele Höhen und Tiefen ist man gegangen, bis dann das Gelernte präsentiert werden kann. Jede Gruppe erarbeitet ein Gedicht und ein Musikstück. Darüber hinaus bieten die Lehrerinnen Soli und Duos und Trios an, die in Pausen erarbeitet werden. Wir haben Zwölftklässler gefragt, wie es ihnen vor ihrem Eurythmieabschluss geht.

Was gefällt euch an der Eurythmie?

Schüler: Der Kopf wird frei. Die Eurythmie ist ein Ausgleich zu den Prüfungsfächern.

Was ist der Sinn von Eurythmie?

Schüler: Sie bietet Abwechslung zu den anderen Fächern. In den Gruppenstücken entsteht eine Gruppendynamik.

Wie lange habt ihr euch auf den Eurythmieabschluss vorbereitet?

Schüler: Neun Monate.

Muss man ein Solostück aufführen?

Schüler: Nein, das geschieht freiwillig. (ZmS)

Arthur Biffart, Jonathan Utz und Leon Ziller, Freie Waldorfschule auf der Alb, Klasse 8