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Eine Sprache, die Jugendliche verbindet

Wie Jugendsprache ein Zeichen setzen kann

Cecilia, Leona, Erlinda und Yomna vom Johannes-Kepler-Gymnasium: unterschiedliche Herkunft, eine Jugendsprache. FOTO: ZMS
Cecilia, Leona, Erlinda und Yomna vom Johannes-Kepler-Gymnasium: unterschiedliche Herkunft, eine Jugendsprache. FOTO: ZMS
Cecilia, Leona, Erlinda und Yomna vom Johannes-Kepler-Gymnasium: unterschiedliche Herkunft, eine Jugendsprache. FOTO: ZMS

REUTLINGEN. Weltweit existieren sehr viele Sprachen. Sprachwissenschaftler achten darauf, dass die geerbten Wörter und Grammatikregeln eingehalten werden. In diesem Zoo der gut geregelten Sprachen sticht eine frei erfundene Variante hervor: die Jugendsprache.

Mit Einzug von Smartphones; , Instagram; WhatsApp und Co. ist ihr Nutzungsgrad in Deutschland immer größer und ihre Beliebtheit immer höher geworden. Sogar Erwachsene sind darauf aufmerksam geworden und führten den Wettbewerb »Jugendwort des Jahres« ein.

Das ist ein Hinweis darauf, wie lebendig und veränderbar diese Sprache ist. Jedes Jahr werden neue Wörter erfunden. Dafür müssen andere verschwinden, auch wenn sie im vorherigen Jahr beliebt waren. Damit zeigen die Jugendlichen, dass sie stets auf der Suche nach Neuem sind, dass sie sich nicht mit dem Bestehenden zufriedengeben und dass sie sich immer weiterentwickeln wollen.

»Einige Wörter deuten auf politisches Handeln hin«

Wenn man diese Sprache genauer betrachtet, dann bestehen einige Wörter aus Abkürzungen, wie »WMD«. Das steht für »Was machst du?«. Andere sind Umformungen, wie »i bims«, das »Ich bin es« bedeutet. Einige Wörter deuten sogar auf politisches Handeln hin, wie »merkeln« (»Keine Entscheidung treffen«) oder auch »lindnern« (»Lieber etwas gar nicht machen, als etwas schlecht machen«).

Viele Wörter haben eine nicht-deutsche Abstammung und wurden in die deutsche Jugendsprache eingegliedert. Dazu zählt das Wort »sheeeesh«, das aus dem Albanischen kommt und »Wirklich! Das gibt es doch gar nicht!« bedeuten soll. Das türkische Wort »Kocum« steht bei den Jugendlichen für »bester Freund«. Dafür verwenden sie für »Liebling« oder »Schatz« das arabische Wort »Habibi«. Damit zeigen die jungen Leute, wie offen sie fürs Fremde und für Anderssprechende sind.

Sie setzen ein Zeichen in den heutigen, hitzigen Diskussionen über Migration und Integration von Ausländern für mehr Offenheit und Toleranz. Vielleicht sollten die Erwachsenen auch mal von den Kindern etwas lernen! (ZmS)

 

Yomna Baffoun, Johannes-Kepler-Gymnasium, Reutlingen, Klasse 7c

 

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