PFULLINGEN. Iris O’Meara arbeitet seit zehn Jahren als Tagesmutter. Das bedeutet, sie betreut tagsüber die Kinder anderer Eltern. Die Tageskinder sind also für eine gewisse Zeit Teil ihrer Familie. Zurzeit betreut sie von Montag bis Freitag zwei Geschwister, die schon seit vier Jahren zu ihr kommen.
Morgens holt sie die beiden zu Hause ab und bringt sie zur Grundschule. Als die Tageskinder noch jünger waren, hat Iris sie mittags abgeholt. Inzwischen dürfen die zwei alleine nach dem Unterricht von der Schule zu ihr nach Hause laufen, wo sie ein warmes Mittagessen bekommen.
Heute sind wir vor den Tageskindern zu Hause und helfen Iris beim Kochen. Als die Tageskinder hereinkommen, riechen sie den leckeren Geruch des Essens und fragen als erstes, was es gibt. Bevor wir das indische Putengeschnetzelte mit Reis essen, füttern die Kinder die beiden Katzen der Familie.
Nach dem Mittagessen spielen wir mit den Tageskindern Verstecken, bis Iris die Küche aufgeräumt hat. Anschließend macht Iris mit den beiden Hausaufgaben und übt die Lernwörter fürs Diktat.
Auch mal beim Elternabend
Da wir da sind, dürfen sie ausnahmsweise mal mit uns Mariokart auf der Wii spielen. Der Junge schreit sofort: »Ich will Mario sein, der ist am coolsten.« Seine Schwester möchte König Buu Huu sein. Normalerweise spielt Iris mit ihnen eher Brett- und Kartenspiele oder macht Ausflüge mit dem Fahrrad oder den Inlinern.
Um 16 Uhr bringt Iris die Kinder wieder nach Hause. Oft wird dort noch mit der Mutter besprochen, ob etwas Besonderes ansteht. Zum Beispiel übernimmt Iris auch mal einen Elternabend.
Iris mag ihren Job sehr gerne. Er ist abwechslungsreich und lässt sich gut mit der eigenen Familie vereinbaren. (ZmS) Mirjam Stolle und Clare O’Meara, Friedrich Schiller Gymnasium in Pfullingen, Klasse 9a