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Edles Tier oder Püppchen?

BAD URACH/STUTTGART. Im Mittelpunkt der Tiermesse am 5. und 6. November in der Stuttgarter Messe stand der Hund. Es gab Vorstellungen wie Dog Dancing und Rettungshundeschwimmen sowie Ausstellungen. In den Verkaufshallen gab es tolle Artikel für Hunde-, Katzen-, Pferde-, Kleintiere- und Spinnenliebhaber. Die Veranstaltungshallen waren besonders wegen den bekannten Hundeausstellungen sehr gut besucht. Um die 250 Rassen waren dort in abgesteckten Ringen zu bewundern. Hier stellt sich die Frage: Ist das ein vergnüglicher Schönheitswettbewerb oder bitterer Ernst?

Großpudel Pinqerton Jules cest Suprem wartet auf einer Rassehundeschau in Bremen auf seinen Einsatz. FOTO: DPA
Großpudel Pinqerton Jules cest Suprem wartet auf einer Rassehundeschau in Bremen auf seinen Einsatz. Foto: dpa
Großpudel Pinqerton Jules cest Suprem wartet auf einer Rassehundeschau in Bremen auf seinen Einsatz.
Foto: dpa
Die Hunde werden meist schon von klein auf an die Ringbedingungen wie die tänzelnde Gehweise oder das bewegungslose Stehen gewöhnt, damit es für die Vierbeiner am eigentlichen Wettbewerb nur noch Routine ist. Doch die meisten Hunde merken, dass Herrchen und Frauchen etwas angespannt ist und werden dadurch selbst nervös, was durch die vielen verschiedenen Gerüche, die fremden Hunde und die große Zahl an Zuschauern noch unterstrichen wird. Sie wirken gestresst und überfordert. Man konnte viele Hunde mit Spangen, Lockenwickler, Tücher oder Schleifchen im Haar sehen, damit die frisch gemachte Frisur nicht durch Schütteln oder Sabbern vom Hund zerstört werden konnte.

Auf jeden Fall lustig

Besonders Hunderassen wie Afghanen oder Malteser, bei denen das Haar bis zum Boden reicht und somit im Sommer wahrscheinlich als praktischen Sonnenschutz für die Augen benutzt werden kann, sind von diesen Frisierstunden betroffen. Was einen die Frage stellen lässt: Dürfen diese Hunde jemals herumtollen? Und haben diese Hunde schon einmal in einer schönen kühlen Schlammpfütze gebadet?

Viele Hunde gehen mit diesem Trubel aber auch ganz gelassen um. Während sie auf ihren Auftritt warten, liegen sie entspannt in ihrer vertrauten Box, die für sie einen Rückzugsort bildet. Auch ihren Besitzern merkt man an, dass sie neben dem Willen zu Gewinnen das Ganze auch noch als Spaß betrachten.

Alles in allem sind Hundeausstellungen eine lustige Veranstaltung, bei der man auch als Besucher gerne zuschaut, solange der Hund immer noch als Hund und nicht als Frisierpuppe behandelt wird. (ZmS)

Adina Schmid, Graf-Eberhard-Gymnasium, Bad Urach, Klasse 9 a