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»Dunken« mit den Stars

TÜBINGEN. 20 Uhr in Tübingen, die Kinder des Turnklubs verlassen zügig die Tü-Arena, während die Trennwände nach oben und die Körbe automatisch heruntergelassen werden. Die Riesen der Walter Tigers betreten aus den Katakomben das Spielfeld. Pat Elzie, der Trainer der Tigers, erwartet seine Schützlinge bereits. Die fünf Amerikaner, zwei Serben und sechs Deutsche, darunter drei einheimische Tübinger, haben ihre eigenen Bälle dabei und fangen an, sich einzuwerfen. Danach folgen verschiedene Varianten des »1-on-1«, zu deutsch: »eins gegen eins« mit Ballbehauptung und Korbabschluss.

Im Aufwärmspiel unterbricht der Trainer ständig, immer wieder analysiert er auf Englisch die Fehler der Spieler. Aber nicht nur der Trainer spricht englisch, die ganze Teamverständigung erfolgt in dieser Sprache. Zum Schluss wirft jeder der Tigers zwei Freiwürfe, für jeden Fehltreffer muss jeder eine Runde laufen - eine gute Gelegenheit, sich beliebt oder unbeliebt zu machen.

Am Anfang der Woche wird den Spielern alles abverlangt, im Programm stehen Waldläufe und Koordinationstraining, und das alles dreimal täglich. Je näher die Liga-Spiele rücken, desto mehr wird das Training reduziert. Der Schwerpunkt des Trainings liegt dann auf den Taktiken und spielnahen Situationen.

Kleiner Etat, große Leistung

Auch wenn die Basketballer des bis vor zwei Jahren unter dem Namen »SV 03 Tübingen« spielenden Vereins, welcher seit 1962 eine Basketballabteilung besitzt, mit ihren bisherigen Leistungen zufrieden sind, wünschen sie sich noch mehr Siege mit ihrem Team.

Die Spieler der heute erfolgreichen Mannschaft kommen aus verschiedensten Verhältnissen. Während Ron Selleaze schon mit zwölf Jahren »slam dunken« konnte und auf den Freiplätzen der USA aufwuchs, entdeckte Andreas Hornig, welcher heutzutage nur noch mit dem XXL-Trainingsanzug am Training erscheint, den Sport erst mit 16 Jahren für sich. Doch auch ohne Basketball hätten die meisten Spieler in Tübingen ein geregeltes Einkommen: Andreas Hornig zum Beispiel hat Betriebswirtschaftslehre studiert, und Ron Selleaze wäre wohl in der Immobilienbranche tätig. Sehr respektabel finden wir, dass die Walter Tigers sich so wacker in der Basketball-Bundesliga schlagen - nämlich mit einem mageren Etat von nur 1,2 Millionen Euro.

Vergleicht man das, was die Tigers zur Verfügung haben, mit dem, was die Spitzenreiter des deutschen Basketballs - zum Teil rund fünf Millionen Euro - haben, ist ihr bisheriges Abschneiden sehr beachtlich. (ZmS)



Tobias Mast, Marc Dreher, Marcel Strobel, Gymnasium Gammertingen, Klasse 9 c