REUTLINGEN. Für viele Kinder ist der Dezember der schönste Monat im Jahr, vor allem wegen den Adventskalendern. Er zählt die Tage bis Weihnachten ab und versüßt uns die Vorfreude auf ein schönes Weihnachtsfest. Seit dem 19. Jahrhundert gehört der Adventskalender fest zu den Weihnachtsbräuchen und ist vor allem bei Kindern sehr beliebt. Wer kann es ihnen verübeln? Denn es ist doch schön zu wissen, dass wenn man aufwacht, eine kleine Süßigkeit hinter einem Türchen auf einen wartet.
Leider wird der traditionelle Adventskalender immer mehr »modernisiert« und für Werbezwecke verwendet. In fast allen Geschäften findet man die Kalender mit den verschiedensten Inhalten. Mal ist es Zubehör für die Puppe, mal sind's kleine Rennautos, mal sogar Alkohol für Erwachsene. Man kann von fast jeder Marke einen passenden Kalender finden. Früher freute man sich über ein Bildchen oder ein kleines Stück Schokolade - heute werden hauptsächlich Adventskalender mit Spielzeug als Inhalt verkauft. Die meisten Kinder besitzen sogar mehrere Kalender.
Da bleibt doch die Frage offen, ob der »moderne« Adventskalender überhaupt noch seinen traditionellen Zweck erfüllt. Denn er bringt uns nicht die Vorfreude auf Weihnachten, wenn man jeden Tag schon ein Spielzeug geschenkt bekommt. Er bringt uns vielmehr die Gier nach etwas noch Größerem und Tollerem.
Auch wenn es für die meisten Kinder toll sein mag, einen riesigen Adventskalender zu haben, indem nicht nur »langweilige Schokolade« ist, ist es wahrscheinlich doch schöner, die wahren Überraschungen und Geschenke erst an Heiligabend zu bekommen. Denn Schokolade oder Süßigkeiten wecken mehr Vorfreude als alles andere. (ZmS)
Mona Guo und Laura Doster, Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9 c