ZmS: Der Name »Die Grünen« zeigt das große Engagement zum Umwelt- und Klimaschutz. Warum haben Sie sich dazu entschieden, Parteimitglied zu werden und somit auch die Natur und Umwelt zu schützen?
Beate Müller-Gemmeke: Zuerst möchte ich sagen, dass die Grünen nicht nur die Umweltpartei sind, sondern ebenso einen Schwerpunkt auf die Sozialpolitik gesetzt haben. Für mich war die Frauenpolitik, also die Gleichstellung von Männern und Frauen, aber auch die Anti-AKW-Bewegung sehr wichtig.
Wo liegen die Grundziele von Bündnis 90/Die Grünen bezogen auf Umwelt- und Naturschutz?
Müller-Gemmeke: Ganz vorne steht hier der Atomausstieg, aber dabei soll nicht nur ein Ausstieg, sondern auch ein Einstieg mit energieeffizienteren, erneuerbaren und alternativen Energiemethoden in die Energiewende geschaffen werden.
Erst dieses Jahr wurde Baden-Württemberg Grün-Rot. Hat dies auch Auswirkungen auf die Politik hier im Landkreis Reutlingen? Wenn Ja - welche?
Müller-Gemmeke: Ja! In früheren Regierungen war beispielsweise die Windkraft nicht sehr angesehen, jedoch ist sie eine gute Art und Weise, Energie zu produzieren. Hier im Landkreis Reutlingen gibt es dafür gute Stellen, vor allem auf der Schwäbischen Alb, wo die Windkraft gut funktioniert.
Was halten Sie von der Feinstaubplakettenreform in Reutlingens Innenstadt?
Müller-Gemmeke: Prinzipiell ist es wichtig, dass man es auf ordnungspolitischer Basis schafft, die Reutlinger Bürger auf umweltbewusstes Autofahren hinzuweisen. Unterm Strich muss man vor allem schauen, dass man den Verkehr in der Stadt reduziert.
Denken Sie, Reutlingen tut genug, um die Umwelt zu schützen? Welchen Beitrag bringen die Grünen dazu?
Müller-Gemmeke: Wir, die Grünen, weisen immer wieder auf den Umwelt- und Klimaschutz hin. Insgesamt denke ich, strengt sich Reutlingen an. Es gibt super Sachen, wie zum Beispiel die Klimaschutzagentur.
Haben Sie Energiespartipps, die Sie auch selbst umsetzen?
Müller-Gemmeke: Ich achte vor allem bei alltäglichen Sachen darauf, Energie zu sparen. Ein Beispiel dafür: Was mache ich mit dem Computer, wenn ich für ein paar Stunden weg bin? Mache ich ihn richtig aus oder lasse ich ihn auf Standby? Es sind vor allem die Kleinigkeiten, worauf man achten kann, und wenn sich allein alle Leute daran halten würden, könnte man schon viel Energie einsparen. Obwohl in Reutlingen der CO2-Ausstoß in den vergangenen 20 Jahren um sieben Prozent gesunken ist, sieht die Bundesregierung eine 40-prozentige Einsparung bis zum Jahr 2020 vor. Damit dies erreicht werden kann, gibt es ein sehr großes Angebot in Reutlingen, Energie einzusparen, auf die Umwelt und Natur aufmerksam zu machen und sie zu schützen. Ob Mithelfen bei der alljährlichen Stadtputzede, eher mit dem Rad als mit dem Auto zur Arbeit zu fahren oder regionale Produkte zu verwenden wie den Reutlinger Apfelsaft: Jeder kann etwas zum Umweltschutz beitragen. Dabei gibt es auch die Möglichkeit, durch kreative und effektive Ideen sich beim Reutlinger Umweltpreis zu bewerben, der als Auszeichnung von der Stadt Reutlingen verliehen wird. Der Landkreis Reutlingen hat in Kooperation mit der Fair-Energie und der Stadt Reutlingen die Klimaschutzagentur ins Leben gerufen. Sie berät kostenlos bei Fragen zum (Um-)Bau oder zu Renovierungsarbeiten von Häusern. Im Blickpunkt steht der sparsame Umgang mit Energie. Für unsere Generation ist es sehr wichtig, mit den Ressourcen, die uns zur Verfügung gestellt werden (Erdöl, Gas, Wasser), richtig umzugehen. Wenn wir nicht endlich anfangen, darauf zu achten, würde das erhebliche Konsequenzen - Beschleunigung des Klimawandels, erhöhte Anzahl von Naturkatastrophen - zur Folge haben. Und es ist auch gar nicht schwer, ein oder zwei Energiespartipps anzuwenden, um selbst zu einer geringeren Umweltverschmutzung beizutragen. Wir jedenfalls haben diese im Rahmen unserer Recherchen schon gefunden. (ZmS)
Angelina Tassone und Victoria Tschorny, Isolde-Kurz-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9d
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