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Die »Besten der Besten« jetzt im Kino

REUTLINGEN. Sie sind die Besten der Besten: Das legendäre S.W.A.T.-Team der Polizei von Los Angeles wird als Eingreiftruppe bei Geiselnahmen, Banküberfällen und anderen dramatischen Verbrechen hinzugezogen. Die Abkürzung steht für »Special Weapons And Tactics«, und in dem Film »S.W.A.T. - die Spezialeinheit« steht das Team vor einer Aufgabe, die jeden Rahmen sprengt.

Für Jim Street (Colin Farrell) ist ein Leben außerhalb der Polizei undenkbar. Mühsam hat sich der ehrgeizige Cop bis ins legendäre S.W.A.T.-Team von Los Angeles hochgearbeitet - die vielleicht bestausgebildete Polizeieinheit der Welt, spezialisiert auf Geiselnahmen, terroristische Anschläge und andere lebensgefährliche Situationen.

Eine zweite Chance

Doch als Streets Partner Brian Gamble (Jeremy Renner) bei einem Einsatz eine Geisel verletzt, hat das auch Auswirkungen auf Streets Karriere. Street weigert sich, gegen seinen Partner auszusagen und wird degradiert. Von nun an schiebt er als Schreibtisch-Cop in der Waffenkammer Dienst.

Eine zweite Chance bekommt er erst ein knappes Jahr später, als der S.W.A.T.-Veteran Dan »Hondo« Harrelson (Samuel L. Jackson) ein neues Team zusammenstellt. Gemeinsam mit den Neulingen Deacon »Deke« Kaye (LL Cool J), Chris Sanchez (Michelle Rodriguez), Michael Boxer (Brian Van Holt) und T. J. McCabe (Josh Charles) muss Street noch einmal die mühsame S.W.A.T.-Grundausbildung über sich ergehen lassen. Danach erhält die junge Truppe prompt einen Auftrag, der selbst hartgesottenen Profis den Angstschweiß auf die Stirn treiben würde: Sie sollen den international gesuchten Drogenboss Alex Montel (Olivier Martinez) von der Untersuchungshaft ins Zuchthaus überführen.

Historischer Hintergrund

Nachdem es in den 60er Jahren in den USA landesweit vermehrt zu Scharfschützen-Attentaten kam, stellte man fest, dass keine der existierenden Polizeieinheiten für Einsätze in solchen Spezialfällen ausgebildet war. Das Resultat war, dass sich innerhalb der Polizei freiwillige Einsatztruppen bildeten: Ihre Mitglieder hatten zumeist vor ihrer Polizeilaufbahn schon militärische Erfahrungen gesammelt. S.W.A.T. wurde 1972, knapp vier Jahre nach ihrer Gründung, zur offiziellen Abteilung des Los Angeles Police Department erklärt.

Aufwendige Ausbildung

So ließ sich die aufwendige Spezialausbildung der Truppen besser koordinieren und organisieren. Erstmals arbeitete eine für Sondereinsätze ausgebildete Abteilung direkt mit den anderen Abteilungen der Polizei von Los Angeles eng zusammen.

Weltweites Vorbild

Das S.W.A.T.-Modell wurde schon bald zu einem Vorbild für Ordnungskräfte in aller Welt. Heute umfasst die S.W.A.T.-Abteilung der Polizei von Los Angeles rund 60 hoch qualifizierte Polizeibeamte, sechs Sergeants und einen Lieutenant, die allesamt als Koryphäen im Bereich der Anschlagsbekämpfung gelten. Das Einsatzgebiet dieser Einheit umfasst alle 18 Stadtteile von Los Angeles und somit eine Größe von fast 800 Quadratkilometern.

Trotz seiner großen Erfolgsbilanz blieb S.W.A.T. viele Jahre lang chronisch unterfinanziert. Das änderte sich erst 1984: Die Olympischen Spiele in Los Angeles galten als potenzielles Ziel von Terroranschlägen. Deswegen erhielt das S.W.A.T.-Team ein deutlich höheres Budget, eine noch komplexere Ausbildung und eine erheblich bessere Ausrüstung.

Während der Olympiade in Los Angeles kam es zu keinem nennenswerten Zwischenfall, doch das Trainingsprogramm und auch die finanzielle Zuwendung blieb den Anti-Terrorspezialisten seitdem erhalten. Nach dem unbestreitbaren Erfolg des S.W.A.T.-Teams von Los Angeles zogen andere US-Städte nach und gründeten vergleichbare Einheiten.

In den USA schoss der aufwendige Thriller sofort an die Spitze der Kinocharts. »S.W.A.T. - Die Spezialeinheit« spielte am Startwochenende 37 Millionen Dollar ein. Inspiriert von der populären TV-Serie aus den 70er Jahren gelang Regisseur Clark Johnson ein packender und glaubwürdiger Thriller mit einer realistischen Story, basierend auf einem außergewöhnlich cleveren Drehbuch.

In den Hauptrollen agieren Shooting-Star Colin Farrell (»Nicht auflegen«) und »Mr. Cool« Samuel L. Jackson (»Kill Bill: Volume 1«). An ihrer Seite glänzen die hübsche Michelle Rodriguez (»The Fast and the Furious«), Rapper LL Cool J und Olivier Martinez (»Untreu«).

Action intelligent ungesetzt

Johnsons Cop-Action hebt sich deutlich ab von den unzähligen 08/15-Actionstreifen aus der Traumfabrik. »S.W.A.T. - Die Spezialeinheit« hat statt unendlicher Effekte- und Geballer-Sequenzen vielmehr Stil, Klasse und Glaubwürdigkeit zu bieten. Der Regisseur hat zwar das Genre nicht neu erfunden, zeigt aber deutlich, dass sich Action intelligent umsetzen lässt. (ZmS)

Florian Glocker und Tobias Jäger, Freie Georgenschule Reutlingen, Klasse 10