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Die andere Art zu reiten

ST. JOHANN. Anders als in der klassischen oder der Western-Reitweise, reitet man beim Rai-Reiten ohne jegliche Hilfsmittel wie Peitsche, Sporen, Trense oder Ausbindezügel. Nur mit einem leichten Schnurhalfter.

Entwickelt wurde diese Reitweise von Pferdeexperte und -psychologe Fred Rai für das Gelände- und Wanderreiten. Eine wichtige Grundlage dieser Reitweise ist die Kenntnis, dass Pferde keinen Schmerzensschrei haben.

Der Reiter wird zum Leittier

Um das Pferd unter Kontrolle zu halten, gibt es spezielle Übungen, mit denen wir am Boden und im Sattel ranghöher werden als das Pferd. Der Reiter muss für das Pferd zum Leittier werden und ist somit für die Sicherheit zuständig. Das Pferd hat Vertrauen und fühlt sich geborgen. Nur dann ist es bereit, wie in der Natur dem Leittier freiwillig zu folgen.

Mit Gewalt, Zwang oder gar Schmerzeinwirkung kann man niemals die Dominanz über ein Pferd erreichen. Denn dann hat es kein Vertrauen zum Reiter.

Man kann Pferde jeden Alters und jeder Rasse nach dieser Methode aus- oder umbilden. Mit Erreichung der Dominanz über ein Pferd ist es leicht, auch Steiger, Buckler, Schläger, Beißer und Durchgänger zu korrigieren. Das alles ist Wehrverhalten. Wenn ein Pferd auf der Basis der Dominanz und ohne Schmerzeinwirkung geritten wird, hat es keinen Grund mehr, ein Wehrverhalten zu zeigen.

Zweijährige Ausbildung

Die Übungen zur Erreichung der Dominanz müssen erlernt werden. Meine Eltern haben in Dasing bei Fred Rai eine zweijährige Ausbildung zum Rai-Reitlehrer und Pferdetrainer gemacht und dürfen Pferd und Reiter nach Fred Rai ausbilden. Auch ich habe inzwischen mit der Reitlehrer und Trainerausbildung in Dasing angefangen. (ZmS)



Vanessa Fink, GHWRS St. Johann-Würtingen, Klasse 9