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Aktuell Kommentar

Der VfB: Verfolgt von der Krise

Tom wirft einen Blick zurück auf die Abstiegssaison 2018/19.

Auch VfB-Interimstrainer Nico Willig konnte die Katastrophe nicht mehr verhindern. FOTO: DPA
Auch VfB-Interimstrainer Nico Willig konnte die Katastrophe nicht mehr verhindern. FOTO: DPA
Auch VfB-Interimstrainer Nico Willig konnte die Katastrophe nicht mehr verhindern. FOTO: DPA

REUTLINGEN. Die Abstiegssaison 2018/19 war für den VfB Stuttgart der reinste Horror. Nichts wollte funktionieren, wie es sollte. Es wurden zu viele falsche Entscheidungen getroffen. Aus meiner Sicht hätte das alles nie passieren dürfen. Der Stuttgarter Fußball-Verein wäre nach einer tollen Rückrunde in der Saison 2017/2018 fast in der Europa League gelandet. Genau das trauten dem Traditionsverein viele Experten in der neuen Runde zu. Aber direkt zu Saisonbeginn lief schon einiges aus dem Ruder. Man gab 35 Millionen für Spieler wie Borna Sosa, Pablo Maffeo, Daniel Didavi und Nicolas Gonzalez aus, die während der Saison keine guten Leistungen zeigten oder sogar suspendiert wurden.

Sportlich sah es im Ländle früh in der Spielzeit schon sehr düster aus: Der VfB legte zu Rundenbeginn einen Fehlstart hin. Aus den ersten fünf Spielen holte man gerade einmal zwei Punkte. Nur zwei Wochen danach wurde der damalige Trainer Tayfun Korkut entlassen, obwohl der ebenfalls ehemalige Sportvorstand Michael Reschke nur wenige Stunden vor Korkuts Entlassung ihm noch den Rücken gestärkt hatte. Diese Aussage betitelte der Rheinländer später als Notlüge. Das war aus meiner Sicht eine der vielen falschen Aktionen.

Im Februar wurde Reschke dann auch entlassen, nachdem der Verein weiter Richtung 2. Liga schlitterte. Das lag auch daran, dass man viel zu wenig Tore schoss. Nach 21 Spielen standen nur 16 eigene Tore in der Bilanz. Reschke wurde kurz danach durch den früheren Nationalspieler Thomas Hitzelsperger ersetzt. Es blieb aber weiter unruhig. Zwischen dem 22. und dem 26. Spieltag gab es eine leichte Leistungssteigerung. Doch dann stürzte man total ab: Das 0:6 gegen den FC Augsburg, einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, war das Ende von Trainer Markus Weinzierl.

Dieses Spiel war ein perfektes Bild für die ganze Saison. Es gab keine Gegenwehr, ein Totalschaden für den Verein. Auch Weinzierl brachte keine Konstanz und Kontinuität in die Mannschaft. Es war richtig, ihn zu entlassen und Nico Willig als Interimstrainer zu verpflichten. Doch auch er konnte die katastrophale Saison nicht mehr retten. Der Verein stieg am Ende in der Relegation gegen Union Berlin ab und musste einen Neustart in der zweiten Liga beginnen. (ZmS)

Tom Futter, Evangelisches Firstwald Gymnasium Mössingen, Klasse 8a