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Der Herr der Silberpfeile

Früher fuhr er VW Käfer, heute hält er die Zügel eines PS-starken Rennstalls in der Hand: Norbert Haug. FOTO: PR
Früher fuhr er VW Käfer, heute hält er die Zügel eines PS-starken Rennstalls in der Hand: Norbert Haug. FOTO: PR
Früher fuhr er VW Käfer, heute hält er die Zügel eines PS-starken Rennstalls in der Hand: Norbert Haug. FOTO: PR
STUTTGART. Er hat die Silberpfeile zum Sieg geführt: Norbert Haug ist seit 1990 Motorsport-Chef bei der Daimler-Benz-AG. In diesem Jahr haben Haug und sein Team ihren größten Sieg gefeiert: Mercedes-Pilot Lewis Hamilton wurde der jüngste Weltmeister der Formel-1-Geschichte. Im Interview mit vier ZmS-Reportern vom Friedrich-List-Gymnasium zeigte er sich von einer ganz persönlichen, humorvollen Seite.

ZmS: Wie viele Jahre arbeiten Sie nun schon bei Mercedes? Macht es Ihnen nach dieser Zeit noch immer Spaß?

Norbert Haug: Seit über 18 Jahren schon - und es macht mir viel mehr als doppelt so viel Spaß wie damals neun Jahre Gymnasium.

»Meine Arbeit ist so geheim - ich weiß selbst nicht richtig, was ich tue«

Wann haben Sie Ihre Begeisterung für den Motorsport entdeckt?

Haug: Oh je - so lange kann ich gar nicht zurückdenken, diese Begeisterung war bei mir irgendwie immer schon da, solange ich mich erinnere, erst waren's Motorräder, dann Autos.

Können Sie sich ein Leben ohne den Motorsport vorstellen? Was wäre die Alternative?

Haug: Das kann ich wohl, etwas Soziales, von dem alle oder zumindest viele etwas haben.

War es ein langer Weg bis zu dieser Position?

Haug: Nicht wirklich. Ich hatte zuvor 14 Jahre als Journalist gearbeitet, das schaffen Ausdauernde ja fast schon mit ihrem Studium.

Welche sind Ihre wichtigsten Aufgaben bei Mercedes?

Haug: Meine Arbeit ist so geheim - ich weiß selbst nicht richtig, was ich tue.

Was war Ihr erstes Auto? Fahren Sie ausschließlich Mercedes?

Haug: Mein erstes Auto war ein VW Käfer und seit sehr langer Zeit fahre ich ausschließlich Mercedes und das wäre bestimmt auch der Fall, würde ich nicht bei Daimler arbeiten.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Haug: So sehr viel Zeit, mir den Kopf darüber zu zerbrechen, habe ich nicht. Aber es gibt meist im Winter die Ruhe, um Ski zu laufen, im Sommer reicht's immer mal wieder ins Fitness-Studio, arg viel mehr bleibt nicht bei zirka 150 Reise- und zirka 150 Bürotagen im Jahr.

»Ich bin mehr zu Hause als andere Berufstätige - Lehrer natürlich ausgenommen«

Bekommen Sie Ihr Familienleben mit den Rennwochenenden unter ein Dach?

Haug: Ja klar, ich bin mehr zu Hause als etliche andere Berufstätige - Lehrer natürlich ausgenommen, die liegen da im Vergleich zu mir wohl uneinholbar vorne. Meistens bin ich ja an den Wochenenden unterwegs.

Wurden Sie als Motorsportchef schon einmal geblitzt?

Haug: Ich gehe so selten wie irgend möglich auf den roten Teppich. (ZmS)

Carsten Hain, Yannick Wurster, Daniel Stooß und Waldemar Leven, Friedrich-List-Gymnasium, Klasse 9d