Ausbildung für Waisenkinder
Mit 23 Jahren arbeitete Gustav Werner als Privatlehrer in Straßburg. Dort lernte er Pfarrer Oberlin kennen, der vielen armen Menschen half. 1834 kam Gustav Werner als Vikar nach Walddorf bei Tübingen. Damals nahm er sein erstes Waisenkind auf. Sechs Jahre später kümmerte sich Gustav Werner um zehn Waisenkinder und zog mit ihnen zu Fuß von Walddorf nach Reutlingen in eine Fünf-Zimmer-Wohnung um. Geld verdiente er mit Vorträgen und viele Menschen unterstützten ihn mit Spenden.Es kamen bald noch mehr Kinder dazu und auch andere Menschen, die Hilfe brauchten. Gustav Werner sorgte dafür, dass die Kinder in die Schule gingen, eine Ausbildung machten und arbeiteten.
1856 kam Wilhelm Maybach als Waisenkind ins Bruderhaus. Er war damals zehn Jahre alt. Gustav Werner sorgte dafür, dass Wilhelm Maybach eine Ausbildung als technischer Zeichner machte. 1865 kam Gottlieb Daimler ins Bruderhaus. Er übernahm als Big Boss die Leitung der Werkstätte und stellte Maschinen zur Papierherstellung her. Dort lernte er Wilhelm Maybach kennen und erkannte sein Talent. Beide hatten schon damals den gleichen Traum: ein selbstfahrendes Fahrzeug.
1869 verließen Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach das Bruderhaus und Reutlingen und gingen nach Karlsruhe. Dort begannen sie mit der Erfindung des Automobils.
Zum Ehrenbürger ernannt
Gustav Werner blieb in Reutlingen, vergrößerte seine Betriebe und kümmerte sich mit seinen Mitarbeitern um immer mehr hilfsbedürftige Menschen. 1862 lebten und arbeiteten knapp 2 000 Menschen in den Einrichtungen des Bruderhauses.1883 wurde der Papiermühlenweg in Reutlingen in Gustav-Werner Straße umbenannt und ein Jahr später wurde Gustav Werner Ehrenbürger in Reutlingen. Am 2. August 1887 starb Gustav Werner in Reutlingen im »Krankenhäusle« und wurde auf dem Friedhof Unter den Linden beerdigt. (ZmS)
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