Doch wer bestimmt eigentlich, welche Filme wir im Kino anschauen können? Das Planie-Kino hat einen Disponenten in Konstanz, mit dem Rolf Creutz und Christos Haag, Theaterleiter des Planies, zusammen beschließen, welche Filme gebucht werden sollen. Zudem ist das Planie der Cineplex-Gruppe angeschlossen, das eine Vereinigung ist, der 500 mittelständische Kinounternehmer, angehören. So hat das Kino günstigere Bedingungen, um einen Film zu buchen. Dieser Disponent in Konstanz bekommt die einzelnen Filme von den Filmverleihern angeboten, zwar führen die amerikanischen Filmverleiher den Markt nach wie vor an, doch auch die deutschen Filmverleiher haben in den letzten Jahren wesentlich aufgeholt.
Für jeden etwas dabei
Bei der Auswahl der Filme wird vor allem darauf geachtet, dass für jeden Geschmack etwas geboten wird und dass natürlich die großen und bekannten Filme, die so genannten Blockbuster, gezeigt werden. Zudem läuft im Planie-Kinocenter auch die Filmreihe »Der besondere Film«. Das ist ein anspruchsvoller, preisgekrönter Film, der immer mittwochs gezeigt wird, zurzeit ist dies die Komödie »Grenzverkehr«. Für diese Filmserie wurde dem Planie-Kinocenter bisher jedes Jahr der Filmförderpreis des Staatsministeriums und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg verliehen.
Wie lange ein Film gezeigt wird, wird zunächst mit dem Filmverleiher vereinbart. Wenn in dieser Mindestlaufzeit eine bestimmte Besucherzahl erreicht wird, muss die Laufzeit verlängert werden. Anschließend kann das Kino den Film freiwillig noch länger zeigen.
Insgesamt besuchen ungefähr 230 000 Zuschauer das Kinocenter jährlich, die Zuschauerzahlen pro Woche sind sehr unterschiedlich. »Am Anfang des Monats kommen meist mehr Leute, da sie mehr Geld haben, weil sie gerade erst ihr Gehalt bekommen haben«, berichtet uns Rolf Creutz.
Auch beobachtet man, dass weniger Besucher kommen, wenn ein wichtiges Fußballspiel im Fernsehen übertragen wird. Das macht sich allerdings hauptsächlich bei den männlichen Besuchern bemerkbar.
Filme wie »Harry Potter« gehören natürlich zu den Kassenschlagern. Es gibt pro Jahr ungefähr zehn solche Spitzenfilme, dazu gehörten zum Beispiel auch »Troja«, die »Herr der Ringe«-Filme und »The Day after tomorrow«.
Übrigens wurde im Planie noch nie jemand dabei erwischt, einen Film illegal mitgeschnitten zu haben. Doch um vorzubeugen, wird sehr scharf kontrolliert und es sitzen manchmal sogar »verdeckte Ermittler« im Publikum.
Rolf Creutz betrieb in den 51 Jahren, in denen er schon dabei ist, 54 verschiedene Kinos, doch inzwischen hat er sich auf das Planie reduziert. Zu seinem Aufgabenbereich gehört vor allem die Gesamtleitung des Kinos, um die Details kümmert sich Theaterleiter Haag. Er legt unter anderem die Anfangszeiten der rund zwanzig Filme pro Woche fest, gestaltet die Internetseite und kümmert sich um das sonstige Tagesgeschäft. Das Planie-Kino beschäftigt rund 25 Mitarbeiter und Aushilfskräfte, die mindestens 18 Jahre alt sein müssen und gut mit Menschen umgehen können sollten.
Kino erfolgreich umgebaut
Ein großer Erfolg war der Umbau des Kinozentrums: Hierbei wurden die bestehenden Kinos renoviert, es wurden neue Sitze, neue Böden und neue technische Geräte eingebaut. Jeder Kinosaal ist mit einer automatischen Klimaanlage ausgestattet. Außerdem wurden zwei ganz neue Kinosäle errichtet, und ein Kinosaal wurde abgerissen, um das Foyer auf 400 Quadratmeter vergrößern.
Dieser achte Umbau des Planies hat insgesamt zusammen mit der Einrichtung rund 3,5 Millionen Euro gekostet. Durch den einladenden Eingangsbereich warten die Leute beim Anstehen an der Kasse im Warmen und Trockenen, dadurch kommt man gerne auch früher, um sich auf den kommenden Film einzustimmen.
Etwas Besonderes ist auch das Interlock-System: Mit der Kopie eines Films können drei Kinos zur gleichen Zeit bespielt werden, da das Band durch drei Maschinen nacheinander läuft, über die der Film in die Säle gespielt wird.
Rolf Creutz genießt seine Arbeit, da er schon früher oft zweimal pro Woche ins Kino ging. Ihm gefällt das Medium Film, außerdem findet er es spannend, zu beobachten, wie die Filme sich weiter entwickelt haben.
Sein persönlicher Lieblingsfilm ist Casablanca, den er schon mindestens fünfzehn Mal gesehen hat. (ZmS)
Annina Widmann und Nora Schmidt, Bildungszentrum Nord, Gymnasium, Klasse 10 a