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Blick hinter die Kulissen der German Masters in Stuttgart

Hanna und Sarah haben bei den German Masters in Stuttgart mit zwei Protagonisten gesprochen

Gerrit Nieberg erreichte auf seinem Pferd Ben im Eröffnungsspringen den dritten Platz.  FOTO: STUTTGART GERMAN MASTERS
Gerrit Nieberg erreichte auf seinem Pferd Ben im Eröffnungsspringen den dritten Platz. FOTO: STUTTGART GERMAN MASTERS
Gerrit Nieberg erreichte auf seinem Pferd Ben im Eröffnungsspringen den dritten Platz. FOTO: STUTTGART GERMAN MASTERS

STUTTGART. Wie jedes Jahr fand am Wochenende vom 13. bis 17. November das internationale Reitturnier German Masters in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart statt – dieses Jahr zum 35. Mal. Uns, Hanna Ehrhardt und Sarah Löffler, wurde es dank dem Pressechef der German Masters, Hartmut Binder, ermöglicht, mit dem Unternehmenssprecher Jörg Klopfer zu sprechen. Außerdem durften wir auch den deutschen Springreiter Gerrit Nieberg interviewen.

Seit wann gibt es eigentlich die German Masters? Jörg Klopfer antwortete uns darauf, dass die Idee entstand, als die Schleyer-Halle gebaut wurde. Es wurde überlegt, was es für Möglichkeiten für Events in der Halle gäbe. Daraufhin kam der Pferdesportverband auf die Idee, ein internationales Reitturnier zu veranstalten, welches die Disziplinen Wagenfahren, Springen, Dressur und Vielseitigkeit beinhalten sollte. Gotthilf Riexinger war lange der Turnierleiter. Seit 2005 ist die Stuttgarter Veranstaltungsgesellschaft In.Stuttgart für das Turnier zuständig.

»Die German Masters sind das aufwendigste Projekt, das wir haben«

Für solch ein großes Turnier braucht es natürlich auch eine Vorbereitungszeit. Wie lange diese geht, beantwortete Jörg Klopfer mit einem Schmunzeln. »Nach dem Turnier ist vor dem Turnier.« Die Vorbereitungen laufen das ganze Jahr über, die intensive Phase beginne zwei bis drei Monate vor Turnierstart mit der Pressearbeit und Pressekonferenzen. Der Kartenverkauf beginnt schon im Frühjahr, da die Nachfrage sehr groß sei.

Die Nennungslisten werden nur wenige Wochen vor dem Turnier veröffentlicht, da die Reiter sich erst qualifizieren müssen. Die kurze Vorbereitungszeit vor den German Masters sei sehr anspruchsvoll, da vor dem Turnier der ADAC Supercross in der Schleyer-Halle stattfindet. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird der Lehmboden, auf dem die Motocrossfahrer fahren, ausgebaut. Am Sonntagmorgen wird der Reitboden in der Porsche-Arena und der Schleyer-Halle eingebaut. Dienstags sind die Hallenböden dann soweit, dass die ersten Reiter auf insgesamt 4 000 Quadratmetern reiten können. Ebenso ist die Generalprobe der Eröffnungsshow. Am Ende des Tages sollte alles bereit sein.

»Die German Masters sind das aufwendigste Projekt, das wir haben«, sagt Jörg Klopfer stolz, »weil wir nicht nur die Menschen, sondern auch die Pferde hier haben.« Damit die Pferde ihre eigenen Boxen haben, werden Stallungen im Parkdeck gegenüber der Schleyer-Halle und den Hallen nebenan gebaut.

Damit die ganze Veranstaltung auch läuft, braucht man viele helfende Hände. Jörg Klopfer erklärt uns, dass es drei Turnierleiter gibt und einen engen Zirkel, der aus vier bis fünf Personen besteht. Außerdem gibt es ehrenamtliche Helfer aus der Region. Sie sind für den Ticketverkauf, die Sicherheit und vieles Weitere zuständig. Insgesamt kommt man also auf rund 300 Mitarbeiter, die in Schichten arbeiten. Ungefähr 55 000 Besucher werden in den fünf Tagen erwartet. Natürlich müssen die Teilnehmer auch irgendwo schlafen. »Für die Reiterinnen und Reiter haben wir natürlich ein Hotel, in dem sie untergebracht sind.«

Als Nächstes fragten wir Jörg Klopfer, an welches Erlebnis er sich gerne zurückerinnert. Er meinte, dass das Turnier sehr viele Höhepunkte habe und die Spannung durch die Wettkämpfe komme. Wie zum Beispiel ein Sieg des Vielseitigkeitsreiters Michael Jung oder der Dressurreiterin Isabell Werth, die sehr vielseitig reitet. Zu seinen Lieblingsdisziplinen gehören Springen, Vielseitigkeit – und vor allem Wagenfahren. »Es hat eine unglaubliche Dynamik«, meinte Jörg Klopfer. Durch die 4 000 Quadratmeter Hallenfläche gäbe es viele Möglichkeiten, Dynamik und Tempo aufzunehmen, was einen besonderen Reiz ausmachte.

Und auf was freute sich Jörg Klopfer diesmal sich am meisten? Seine Antwort: auf die gesamte Prüfung. Zum Abschluss wollten wir wissen, ob es Wünsche für die Zukunft gibt. Jörg Klopfer antwortete sofort, dass es am wichtigsten sei, dass alle das Turnier gut überstehen und es keine Unfälle von Pferd und Reiter gäbe.

Anschließend durften wir den 25-jährigen deutschen Springreiter Gerrit Nieberg, Sohn des Mannschafts-Olympiasiegers Lars Nieberg, interviewen. Er ist im Reitsport national sowie international sehr erfolgreich. Sein Talent im Springen stellte er wieder einmal unter Beweis: Mit seinem Pferd Ben erreichte er den dritten Platz im Eröffnungsspringen. Gerrit Niebergs größte Erfolge waren nach eigenen Angaben bisher ein Turniersieg in Rom sowie ein Sieg im Großen Preis von Riesenbeck, wo er das Zwei-Sterne-Springen gewann.

Bereits zum zweiten Mal wurde Gerrit Nieberg vom Bundestrainer als Teilnehmer bei den German Masters nominiert. Für den Springreiter ist das Turnier in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle etwas ganz Besonderes. Er bezeichnete die Organisation, die Kulisse und die Atmosphäre als einzigartig. Auf unsere Frage, was sein erster Gedanke beim Stichwort German Masters sei, antwortete er spontan: »Da freue ich mich drauf.« Gerrit Nieberg hat sich für die kommende Saison als Ziel gesteckt, erfolgreich in der Klasse S zu springen, sowie am Nationenpreis in Aachen teilzunehmen. (ZmS)Hanna Ehrhardt und Sarah Löffler, HAP Grieshaber Gymnasium Rommelsbach, Klasse 9c

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