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Besucher werden mit Düften verwöhnt

REUTLINGEN. Bade- und Saunavergnügen, jede Menge Spaß - all das bieten die Reutlinger Bäder. Eine Zms-Reporterin sprach mit dem Leiter der Reutlinger Bäder, Necdet Mantar, über seine Arbeit.

ZmS: Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?

Mantar: Das war zufällig. Als ich eine Stelle in Köln gefunden hatte, und ich zu einen Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, las ich eine Anzeige der Reutlinger Bäder. Da ich auch nicht aus dieser Region weg wollte, kam mir das sehr gelegen.

Seit wann arbeiten Sie hier?

Mantar: Ich bin hier seit September 1999 angestellt.

Sie sind der Leiter der Bäder, was für Aufgaben haben Sie?

Mantar: Ich bin sowohl Leiter der Bäder für Orschel-Hagen, Betzingen, das Wellenfreibad Markwasen und das Achalmbad. Ich bin für die Revision, das Erstellen von Rechnungen, Budgetplanung sowie für Preise, Wartung und auch Beschwerdemanagement zuständig. Ich muss zudem auch noch dafür sorgen, dass in der Technik und im Gesamtmanagement alles geregelt ist.

Das hört sich alles nicht sehr leicht an. Finden Sie, dass ihr Job anstrengend ist?

Mantar: Sehr. (lacht)

Welches Bad nimmt im Durchschnitt mehr ein, das Hallen- oder Freibad?

Mantar: Im Durchschnitt nimmt das Freibad mehr ein, aber das kommt immer auf die Saison an. Wenn wir gutes Wetter haben, kommen natürlich auch viele Besucher in das Freibad, aber wir nehmen dadurch nicht mehr ein, denn die Bäder sind ein Zuschussbetrieb, das heißt wir machen mehr Verluste als Einnahmen. Die Verluste der Bäder werden durch die Einnahmen der Tochtergesellschaft Fair-Energie ausgeglichen.

Was für Nebenkosten entstehen dabei?

Mantar: Es entstehen nicht nur Kosten für das Wasser und Abwasser, sondern auch für Heizung, Strom, Wasseraufbereitungsmittel und Personal.

Wie hoch sind die Wasserkosten für das Achalmbad im Durchschnitt?

Mantar: Für 42 000 Kubikmeter im Jahr 2004 beträgt die Summe allein für das Achalmbad schon 70 000 Euro. Um kostendeckend zu arbeiten, müsste das Eintrittsgeld doppelt so hoch sein.

Wie viele Besucher kommen jährlich ins Hallenbad?

Mantar: Es gibt verschiedene Gruppen, in die man die Besucher einteilen muss. In die Schwimmhalle kommen jährlich 80 000 Besucher, hinzu kommen noch 30 000 Schüler. Die Sauna ist ebenfalls in eine Gruppe einzuteilen, dort sind es ungefähr 30 000 Saunabesucher.

Hatten Sie bisher schwerwiegendere Probleme in Ihrer beruflichen Laufbahn?

Mantar: Spontan nicht. Es gab mal einen Chlorgasalarm. Aber dies war Gott sei dank nur ein Fehlalarm. Bisher gab es auch keine Todesfälle.

Hatten Sie öfters Probleme oder Beschwerden von Kunden?

Mantar: Natürlich gibt es hin und wieder ein paar Kleinigkeiten, aber das ist Alltag. Denn immer hat jeder irgendetwas zu beschweren. Entweder sind wir zu teuer, haben zu späte oder zu kurze Öffnungszeiten, oder das Duschwasser ist zu kalt. Natürlich nehmen wir uns das zu Herzen, aber meist hat sich das schnell geklärt.

Mit welchen Aktionen locken Sie ihre Besucher?

Mantar: Hier im Achalmbad gibt es Sauna-Honigtage eine ganze Woche lang und das kostenlos. Wir verwöhnen unsere Kunden dann mit Düften oder legen ihnen dann Orangenschnitze auf den Rücken, damit sie richtig entspannen können. Aber auch im Freibad gibt es tolle Aktionen wie zum Beispiel das Freibadfest, das einmal im Jahr stattfindet oder auch das Wettrutschen.

Sind durch die Sauna noch mehr Kosten als nötig entstanden?

Mantar: Nein. Durch die Sauna erhöhen wir den Kostendeckungsgrad. Eine Sauna bringt im Gegenteil sogar mehr Einnahmen. Die Zahlen verbessern sich. Mehr Wellness für die Kunden, so können diese sich besser erholen und entspannen. (ZmS)



Corinna Uphaus, Karl-von-Frisch-Gymnasium, Dußlingen, Klasse 9 c