Jeder Schüler arbeitet dann während des Projekts »Schule als Staat« in einem Betrieb. Dafür bekommt jeder Teilnehmer eine bestimmte Geldmenge als Startkapital und muss versuchen, sich damit durchzuschlagen und möglichst gewinnbringend zu vermehren. So gibt es dann Arbeiter, aber auch Beamte und einen Präsidenten.
Sieben Parteien aufgestellt
Während »Schule als Staat« ist die Schule auch nach außen offen, so dass zum Beispiel Eltern und Freunde vorbeikommen und auch einkaufen können, nachdem sie ihr Geld in die spezielle Währung umgetauscht haben. Bei der oben genannten Wahl für das Parlament waren sieben Parteien aufgestellt. Eine Partei musste mindestens aus einem Unterstufenschüler und einem Oberstufenschüler bestehen.
Die Parteien hatten zwei Wochen zuvor einen harten Wahlkampf geführt, in dem sie unter anderem mit ihrem Wahlprogramm für sich warben. Für die Vorstellung der Parteien und ihrer Wahlprogramme gab es sogar extra eine Vollversammlung der Schule.
Bonbons in der Pause
Manche Parteien hatten sehr seltsame Punkte im Programm, wie zum Beispiel die Partei Fanta, die Steuernachlass für diejenigen versprach, die in Unterwäsche zur Schule kommen würden. Im Gegensatz dazu gab es aber auch Parteien, die sich ernsthaft überlegt haben, wie »Schule als Staat« ein voller Erfolg wird. Es gab auch noch andere Aktionen der Parteien, wie zum Beispiel Bonbons für alle oder Freigetränke in der Pause.
Bei der Wahl wurden die Schüler klassenweise in das Wahllokal gerufen, das sich in der Mensa der Schule befand. Jeder durfte zwei Stimmen abgeben, eine für die Partei im Parlament und die zweite für den Präsidenten, das heißt es war auch ein Stimmensplitting möglich. Die Stimmenverteilung der insgesamt 1 023 gültigen Stimmen fiel wie folgt aus: A.I.D.S., 23,1 Prozent (236 Stimmen); Fanta, 22,5 Prozent (230 Stimmen); SVP, 20,9 Prozent (214 Stimmen); IGEA, 19,6 Prozent (201 Stimmen); B05DS, 5,5 Prozent (56 Stimmen); SDU 4,8 Prozent (49 Stimmen); PFF 2,1 Prozent (22 Stimmen); S.P.A.S., 1,5 Prozent (15 Stimmen). Der Anteil der ungültigen Stimmen betrug 1,35 Prozent.
Die Sitzverteilung im Parlament wurde je nach Stimmanteil festgelegt. Leider nahmen sich die Schüler und Lehrer am deutschen Volk ein Beispiel und konnten sich nicht mit absoluter Mehrheit für einen Präsidentschaftskandidaten entscheiden.
Deshalb musste eine Stichwahl zwischen Christoph Wesolowsky (SVP) und Xenia Lanzendörfer (A.I.D.S.) stattfinden, bei der sich Christoph Wesolowsky knapp gegen seine Konkurrentin durchsetzte. Damit ist die Grundlage für die weitere Vorbereitung und Organisation für diese aufwendige, aber sicher für alle Schüler interessante und abwechslungsreiche Projektwoche gelegt. (ZmS)
Manuel Spohn, Fynn Droste, Graf-Eberhard-Gymnasium Bad Urach, Klasse 10 c