Eltern wissen über den Alkoholkonsum ihrer Kinder weniger als ihnen lieb wäre, da sich die Jugendlichen fürchten, dass ihnen sonst Konsequenzen drohen. Aus diesem Grund wollten wir im Zuge einer Umfrage an unserer Schule in verschiedenen Klassen mehr über ihr Verhältnis zu Alkohol von den Jugendlichen selbst erfahren, ohne dieses zu bewerten.
Von Bier bis Hart-Alk
Bei dieser Umfrage stellten wir fest, dass nahezu alle der Befragten Erfahrungen mit Alkohol haben – und das meist schon mit 13 Jahren. Oftmals handelte es sich dabei auch gar nicht um Bier, sondern um höher prozentigen »Hart-Alk«. Auch haben die meisten das erste Mal Kontakt mit Alkohol bei Treffen mit ihren Freunden gehabt, hinter dem Rücken der Eltern.Einige der Jugendlichen hatten noch nicht viele Erfahrungen gesammelt, diejenigen, die regelmäßig »feiern gehen«, stachen dafür umso mehr heraus. Besonders die Jungen berichteten von häufigem Übergeben und Blackouts. Mehrere Befragte gaben auch an, schon einmal Tabak oder Drogen wie Cannabis konsumiert zu haben.
Auf die Frage, ob sich der Konsum von Alkohol beziehungsweise Drogen in den letzten Jahren geändert hat, gab es gespaltene Reaktionen. Viele sind davon überzeugt, dass sich der Konsum von Drogen und Alkohol in den letzten Jahren geändert hat und man nun immer jünger zu immer stärkerem Alkohol greift.
Schon die Jüngeren würden viel früher »abstürzen« und sich »bis zur Bewusstlosigkeit besaufen«. Andere meinten, dass in der Teenagerzeit ihrer Eltern wahrscheinlich genauso viel Alkohol getrunken worden sei, sie aber bloß nichts davon wüssten. Nur der Konsum von Cannabis habe zugenommen, da das jetzt mehr »im Trend sei«.
Der Konsequenzen nicht bewusst
Die meisten Jugendlichen sind sich dem Schaden, den der Alkohol in ihrem Körper anrichten kann, durchaus bewusst. Auf unsere Frage, ob sie deshalb bereit wären, aufzuhören, Alkohol zu konsumieren, antworteten alle einstimmig mit einem »Nein«. Viele Eltern der befragten Teenager wünschen sich vermutlich, dass diese Antwort anders ausfallen würde. (ZmS)Laeticia Talmon-Gros und Lena Schneider, Albert-Einstein-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10