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Achtung, wild! Maultaschen auf der Jagd

REUTLINGEN. Sie haben eben die Überschrift gelesen - und fragen sich jetzt, was Maultaschen mit der Jagd zu tun haben? Nun, dazu gibt es eine Geschichte. Wahrscheinlich wissen nicht alle, dass es in Sibirien, das in Russland liegt, ein sehr beliebtes Essen gibt: Pelemeni. So heißen die kleinen, mit Fleisch gefüllten Maultäschchen, die am besten handgemacht schmecken.

In früheren Zeiten, auf dem Lande waren die Familien groß. Und als im November die Zeit kam, Wintervorräte anzulegen, schlachtete der Vater ein Schwein. Dann saß die ganze Familie am Küchentisch und machte mehrere Tage lang nicht Hunderte, sondern Tausende von kleinen weißen Pelemenis.

Schnee statt Tiefkühltruhe

Weil im November Schnee liegt, brauchten die Menschen keine Kühlschränke - die gab es damals ohnehin noch nicht. Tiefgekühlt wurden die Pelemenis in großen Stofftüten in der Scheune. Die wiederum wurden an der Decke an großen Haken aufgehängt - auch deshalb, weil es viele Mäuse gab. Dann konnte die Familie von solchem Essen den ganzen kalten Winter (bis -50°C) gut überleben.

Jetzt fragen Sie sich, was Pelemeni mit der Jagd zu tun haben? Ganz einfach! Wenn im Winter der Vater auf die Jagd ging, nahm er immer eine kleine Stofftüte voll mit Pelemeni mit. In der sibirischen Taiga standen immer wieder von Jägern gebaute kleine Häuschen. Auf der Jagd war man damals mehrere Tage unterwegs und in diesen Häuschen konnte man übernachten. Etwas Schnee auftauen und Pelemeni kochen war doch nicht schwer - oder? (ZmS)



Richard Rupp, Eichendorff-Realschule Reutlingen, Klasse 8c