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Aktuell Leserbrief

»Zeit für Rückkehr zu Vernunft und Sinn für Realität«

Bundesrepublik Deutschland (per E-Mail)

Das Archaische in der Welt war noch nie weg, auch wenn Politik uns das glauben machen wollte oder will. Es sind eben nicht alle Menschen gleich, nicht jeder will mitgenommen werden, Schuld haben nicht immer die Anderen. Minderheiten bestimmen unsere politische Agenda, handeln mit gesundem Menschenverstand ist verpönt und eine verwöhnte, abgehobene Minderheit dominiert seit Jahren den öffentlichen Diskurs über Moral. Eine gelangweilte, verweichlichte Klasse, wirtschaftlich unabhängig, schwadroniert über die Zivilisation und die höheren Aufgaben im Leben.

Dazu dann noch die Sofarevoluzzer, diese Nassauer am Volksvermögen und in Teilen der bedauerlich einfältige, politische Nachwuchs. Sie und die Regierung haben den Blick auf die Realitäten der breiten Bevölkerung verloren, schicken sich jedoch an, ihr kleinkariertes Blickfeld dem Leben der Mehrheit überzustülpen. Gesunder Menschenverstand wird konsequent ignoriert wie auch die Erfordernisse eines funktionierenden Staates. Das funktioniert auf Dauer nicht. Tragfähige Konzepte liefern diese Akteure nicht. Realität ist, wir leben in Deutschland nicht isoliert auf der Insel der Glückseligen, haben nicht den Stein des Weisen und was im elitären Kreis der Politik heute als Moral durchgeht, kennt der Volksmund eher als Doppelmoral, doppelten Standard oder Realitätsverlust.

Die aktuelle Regierung hatte die Chance, Deutschland wettbewerbsfähig, widerstandsfähig und zukunftsfähig zu gestalten. Es wäre, nach den die Bevölkerung einschläfernden, trügerisch ruhigen Jahren der Vorgängerregierungen eine Notwendigkeit gewesen. Diese Chance hat die aktuelle Regierung mit immenser, eigener Kraftanstrengung verhindert. Ein sträfliches Versäumnis, finde ich. Die Gesellschaft gespalten, Demokratie im Abwärtstrend, die Wirtschaft im Sinkflug, Sicherheit, innere wie äußere, nur eine Worthülse. Fähige Bildungspolitik, solide Finanzpolitik (nicht ungebremste Schuldenaufnahme) und Infrastruktur werden eher als lästige Randbereiche gesehen.

Verbündete und tragfähige internationale Koalitionen sind für uns nicht in Sicht, der deutschen Außenpolitik und dem Handeln der Regierung sei Dank. Das alles in einer Welt, die absehbar war, die sich neu ordnet, wesentlich basierend auf Gewalt, militärischer Stärke und Dominanz des Stärkeren – und weniger orientiert an Wokeness, Lastenfahrrad und Fräulein Verständnisvoll. Mit der politischen Provinzialität und Bräsigkeit, der politisch gewünschten Selbstverleugnung unserer Nation, Tugenden und Werten und dem politischen Willen, dem Bürger den letzten Rest an nötigem Selbstbewusstsein für eine erfolgreiche Zukunft zu nehmen, zementieren wir unsere künftige Rolle des Lakaien im internationalen Geschehen. Sollte wider Erwarten dann doch mal noch Energie aufflammen, wird diese mit Bürokratie treffsicher erstickt.

Eine starke Wirtschaft, Selbstbewusstsein, eine Nation mit gut ausgebildeten Leistungsträgern sowie einfachen aber klaren, angewandten Regeln, und die Fähigkeit, sich zu verteidigen, wären die Grundlagen, um unseren Wohlstand und sozialen Frieden zu wahren. Für sendungsbewusste Politiker wäre es dazu ein Modell, das respektiert würde, denn nichts ist so attraktiv, international so hoch im Kurs, wie Leistung und Erfolg. Unsere derzeitige Schwäche und ungefilterte Entwicklungshilfezahlungen resultieren allenfalls in Mitleid und Hohn für uns. Davon haben wir bereits genug. Es ist Zeit für die Rückkehr zu Vernunft und Sinn für Realität.

 

Gero Golding, Römerstein