Laut Duden ist ein Desaster ein schweres Missgeschick, ein Zusammenbruch, eine Katastrophe. Dass das Hallenbad in Pfullingen wieder kurzfristig geschlossen werden musste, ist ganz gewiss kein Desaster, das ist halt ärgerlich. Vielleicht wäre es ganz gut, wenn man seine Anspruchshaltung mal ein bisschen herunterschraubt und die Kirche im Dorf lässt.
Welche Strategie verfolgt denn nun aber die Stadt Pfullingen? Die Leserbriefschreiberin hat herausgefunden, dass das Personal krankheitsbedingt ausgefallen ist. Na, da haben wir doch schon die Erklärung. Zugegeben, das ist eine einfache Erklärung, aber was erwartet die Leserbriefschreiberin? Unsere Wetterlage ist halt gerade so, dass man sich relativ schnell erkältet.
Und ja, es stimmt. Die Personalpolitik für unsere Bäder war in den vergangenen Jahren nicht gerade von Erfolg gekrönt. Deshalb sind uns auch zwei sehr gute Schwimmmeister »abhanden« gekommen. Leider war seinerzeit an höherer Stelle im Rathaus wohl auch nicht bekannt, dass Fachpersonal für Bäder nicht auf den Bäumen wächst. Aber das ist doch Schnee von gestern. Inzwischen bemüht sich die Stadt und auch unser von uns gewählter Gemeinderat sehr wohl um zusätzliches Personal. Die Stellengesuche konnte man übrigens im Amtsblatt und im Echaz-Boten nachlesen. Aber Fachpersonal ist nach wie vor rar.
Ob für die Arbeiten im Freibad nun drei oder sechs Wochen benötigt werden, wage ich nicht zu beurteilen. Die Leute, die diese Arbeiten planen und bewerkstelligen, machen das doch schon seit vielen Jahren und benötigen sicher keine »guten Ratschläge« von Außenstehenden. Dass im Freibad gearbeitet wird, ist doch ein gutes Zeichen. Viele Bäder in unserem Land werden mangels Fachkräften und wegen der hohen Kosten geschlossen. Also meckern wir nicht rum und bereiten dem Personal ein schlechtes Gewissen. Im Gegenteil, wir sollten für unsere beiden Bäder einfach mal dankbar sein. Im Namen der vielen zufriedenen Schwimmer und Schwimmerinnen ein herzliches Dankeschön an unser fachkundiges, einsatzfreudiges Bäderpersonal für die sehr gute Arbeit. Lasst Euch nicht demotivieren. Ihr macht eure nämlich Sache gut!
Brigitte Kannenberg, Pfullingen