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Aktuell Leserbrief

»Wir plädieren für ein rücksichtsvolles Miteinander«

Radverkehr in Reutlingen (per E-Mail)

Eigentlich wollen wir in Reutlingen doch alle das Gleiche: Zügig und sicher von einem Ort zum anderen kommen. Wir beide und unsere Familien benutzen für Strecken innerhalb des Stadtgebiets das Rad – oft mit Anhänger zum Transport von Kindern oder Einkäufen – oder auch ein behindertengerechtes Dreirad.

Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz. Jede Radfahrerin und jeder Radfahrer leistet auch einen großen Beitrag dazu, dass der Autoverkehr reduziert wird und sich weniger Blechschlangen durch die Stadt wälzen.

Deswegen wäre es schön, wenn die Autofahrenden Radfahrende nicht nur als lästig, sondern als gleichwertige Verkehrsteilnehmende ansehen würden, die einen erheblichen Beitrag dazu leisten, dass der Verkehr in Reutlingen fließen kann. Insbesondere in der Ringelbachstraße und Georgenstraße, in der sich jeden Nachmittag stadteinwärts die Autos aneinanderreihen, fühlen wir uns als Radfahrende nicht nur nicht ernst genommen, sondern oft auch gefährdet. Der rot markierte Radweg wird vielen Autofahrenden ignoriert – Autos stehen drauf und man kann nicht fahren. Insbesondere dort, wo die Steinenbergstraße in die Ringelbachstraße beziehungsweise Georgenstraße mündet, drängen Autofahrende in die Kreuzung und blockieren den Radweg.

Der Blick für Radfahrende fehlt oft, sodass der Radweg entweder verstellt wird oder gefährliche Kollisionen möglich sind. Zu oft entscheidet sich eine Person im Auto, noch schnell von der Georgenstraße in die Wörthstraße einzubiegen. Der Blick über die Schulter Richtung Radweg wird vergessen.

Wir haben schon einige Vollbremsungen hinter uns, sodass es bisher glücklicherweise für uns glimpflich ausgegangen ist. Liebe Autofahrende – an Stellen, an denen Radverkehr und Autoverkehr nicht getrennt sind – nehmen Sie uns Radfahrende als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmende ernst! Insbesondere in der Ringelbachstraße, sodass wir und unsere Kinder wieder guten Gewissens diesen Weg nehmen können!

Auch wir sind sowohl Autofahrende als auch Radfahrende – manchmal sogar zu Fuß unterwegs. Wir plädieren für ein rücksichtsvolles Miteinander, wobei jeweils der schwächere Verkehrsteilnehmende besonders in den Blick genommen werden muss, vor allem dort, wo die verschiedenen Fortbewegungsarten nicht voneinander getrennt unterwegs sein können.

 

Cathy Hammer und Bettina Hermes, Reutlingen