Zunehmende Kritik und Angstmacherei zum Thema Windenergie bestimmen Diskussionen und Anhörungen in der Region Neckar-Alb. Falschinformationen machen die Runde. Infraschall und Lärm sollen die Bürger angeblich krank machen. In Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen kommt ein großer Teil des Stroms aus Windkraft. Seit mehr als 10 Jahren. Sind die Bürger dort alle krank? Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat 2018 ihre Lärmempfehlungen um Windkraft ergänzt. Danach gilt: weniger als 45 dB. Dieser Grenzwert wird per Gesetz in Deutschland stets erfüllt. Für den Straßenverkehr gilt die Empfehlung der WHO: tagsüber 53 dB, nachts 45 dB.
In einer Studie der Universität Mainz wurde nachgewiesen, dass sich Infraschall erst ab 110 dB auf die Gesundheit auswirke. Das ist das 100.000-fache des maximal gemessenen Wertes in 200 Meter Entfernung von einer Windkraftanlage. Zum Vergleich: Nähmaschine 60 dB, Motorsäge 110 dB. Dass Windkraft krank macht, ist eine Falschinformation. Windkraft sichert die Energieversorgung der Zukunft. Es geht nicht um die Energieversorgung der nächsten 20 Jahre, sondern der nächsten 150 Jahre, für zukünftige Generationen.
Atomkraftwerke sind zu gefährlich und zu teuer, Kohle und Gas sind endlich, enorm klimaschädlich und verhindern das Erreichen der gesetzlichen Klimaschutzziele. Die Klimaschutzziele sind keine Beliebigkeit mehr, sondern eine verbindliche gesetzliche Forderung: »Die EU soll bis 2050 klimaneutral werden. Das neue Gesetz verwandelt dieses politische Versprechen in eine Verpflichtung!«
Thomas Merkle, SonnenEnergie Neckar-Alb e. V., Tübingen