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Aktuell Leserbrief

»Wie geht’s nach der Operation weiter?«

Zum Artikel »Reform: Immer weniger Kliniken in Deutschland« vom 10. 9. (per E-Mail)

Gesundheitsminister Karl Lauterbach – Mediziner, Wissenschaftler, nach meinen Informationen aber ohne praktische Erfahrung – meint, vieles könnte ambulant gemacht werden. Vom Grünen Tisch aus rechnet und entscheidet es sich leicht. Von der Materie her mögen mehr ambulante Operationen möglich sein – ob sinnvoll, sei dahin gestellt.

Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Wie sieht die Schmerztherapie, Nachbehandlung, Pflege, Betreuung nach einer solchen ambulanten Operation aus?

Schmerzmittel, die zu Hause ohne permanente Überwachung verabreicht werden können, reichen oft nicht aus, die Hausärzte müssten öfter Hausbesuche machen (sie werden sich freuen) und sind oftmals nicht die Experten für eine spezifisch erforderliche Nachbehandlung. Entsprechende Fachärzte sind oftmals zu weit entfernt oder es ist kein Termin zu bekommen, insbesondere werden sie auch keine Hausbesuche machen. Und oftmals ist auch eine angepasste häusliche Umgebung notwendig, wer berät, organisiert hier im Vorfeld? Wie sehen die Pläne von Herrn Lauterbach, die Anschlussbehandlung/-pflege sicherzustellen, aus? Stehen die erforderlichen zusätzlichen Gelder für erhöhten ambulanten ärztlichen und pflegerischen Aufwand zur Verfügung? Ich habe dazu noch nichts vernommen. Nach meinen Erfahrungen ist der Patient auf sich allein gestellt und wird zwischen den »Zuständigkeiten« zerrieben. Wir erinnern uns, Herr Lauterbach hat seinerzeit am Gesundheitssystem, so wie es heute da steht, mitgewirkt.

 

Beate Volk, Trochtelfingen