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Aktuell Leserbrief

»Warum ein Neubauprojekt in der Brunnfeldstraße?«

Zum Artikel »Ein großes Lob für Silke Höflinger« vom 2. Oktober (per E-Mail)

Dass Frau Höflinger in ihrer Amtszeit in den letzten 20 Jahren einiges bewirkt hat, steht ohne Zweifel. Siehe Artikel im GEA »Ein großes Lob für Silke Höflinger« vom 2. Oktober 2024.

Alle Projekte, mit Ausnahme der Grundschule Häslach, wurden im Ortsteil Walddorf realisiert. Der Ortsteil Häslach tritt dagegen immer mehr in den Hintergrund. Wo bleibt die entsprechende Infrastruktur (zum Beispiel Bäcker, Metzger) in Häslach für noch mehr Bürger?

Es soll jedoch ein Neubauprojekt nördlich der Brunnfeldstraße in Häslach entstehen. Warum gerade hier? Aus dem Jahresbericht 2023 des Nabu geht hervor, dass er sich starkmacht, die bedrohte biologische Vielfalt im öffentlichen Bewusstsein zu verankern um Freiflächen zu schützen. Wenn immer mehr wertvolles Ackerland in Bauland umgewandelt wird, bleibt immer weniger Fläche, um Nahrungsmittel und Getreide in der Region anzubauen. Folglich müssen immer mehr fremde Nahrungsmittel importiert werden. Wenn man die Natur ernst nehmen würde, wäre dem Klimaschutz und der Klimaanpassung, auch in unserer Gemeinde, ein wertvoller Dienst erwiesen. Bei diesem Entscheid tritt das komplett in den Hintergrund.

Bei 100-prozentiger Zustimmung der Grundstücksbesitzer hatte die Gemeinde natürlich leichtes Spiel, sich für dieses Gebiet zu entscheiden. Es gibt doch noch viele Freiflächen innerhalb der beiden Orte, die nicht bebaut sind. Warum sollen hier wertvolle Baumwiesen und fruchtbares Ackerland zugepflastert werden mit Häusern und englischen Rasen, wo kein Insekt oder Bodenlebewesen mehr existieren kann? Laut den SWR1-Nachrichten vom 10. Oktober soll in Deutschland die Biodiversität gefördert werden, da es immer weniger Wildtiere gibt. Mit diesem Bauprojekt wird genau das Gegenteil bewirkt. Hier sieht man noch Feldhasen, viele Katzen, die Mäuse jagen, Krähen, Tauben, Elstern, Feldlerchen und Bachstelzen, Falken, Mäusebussarde, Milane, ein seltener Grünspecht und viele mehr. Sie sind die wirklichen Verlierer.

Werden die neuen Bauherren auch darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie nachts nicht mit offenem Fenster schlafen können, da der Lärm der nahe gelegenen B 27 dies verhindert?

Es ist hoffentlich nicht zu viel verlangt, dieses Bauprojekt zugunsten der Nachhaltigkeit nochmals zu überdenken, auf den Prüfstand zu stellen und zugunsten der Natur zu entscheiden?

 

Reiner und Beate Mangold sowie Ewald Bronni, Walddorfhäslach (Häslach)