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Aktuell Leserbrief

»Viele Telefonate gingen ins Leere«

Zum Artikel »Streit um Termine in Arztpraxen« vom 30. Dezember (per E-Mail)

Interessierte mögen sich selbst ein Bild machen. Nachfolgend meine Erfahrungen mit einer Terminsuche »Facharzt« am Beispiel »Orthopädie«.

Zahlreiche Telefonate gingen ins Leere (zum Beispiel keine Annahme des Anrufs oder systemseitiger Abbruch nach einer gewissen Wartezeit). Alternativ habe ich versucht, über Praxis-Webseiten erfolgreich zu sein. Dabei bin ich etwa auf den Hinweis gestoßen, das E-Mail-Terminanfragen nicht bearbeitet würden beziehungsweise zunehmend auf eine Verlinkung zu »doctolib«.

Per Letztgenannter habe ich am 30. De-zember testweise eine neuerliche Terminsuche gestartet und dabei die Option »Erstbesuch …« gewählt. Letztere ist erst sichtbar, sofern die Nutzer zuvor angegeben haben, wie sie versichert sind. Ergebnis für mögliche Termine: 21. Januar 2025 (Privatversicherte) gegenüber 23. Mai 2025 (gesetzlich Versicherte)! Übrigens: Bei den Praxen, bei denen die Kategorie »Notfall« angeboten wurde, hatte ich vor wenigen Monaten auch schon mal gar keine Terminmöglichkeit angezeigt bekommen, und zwar unabhängig davon, wie ich als Patient versichert bin.

In diesem Kontext ergänzt: Überwiegend wird mir an den Empfangstresen der Praxen mitgeteilt, dass ein Überweisungsschein aus dem Vorquartal nicht mehr gültig sei, da nicht abrechenbar. Bis auf wenige Ausnahmen (zum Beispiel Bundeswehr) ist diese Behauptung völlig unzutreffend und verursacht vermeidbare Ressourcenverschwendung. Dies trifft auch auf die Behauptung zu, dass für die Konsultation von Fachärzten generell eine Überweisung obligatorisch sei. Grundsätzlich ist das Gegenteil der Fall. Ausnahmen gelten nach meiner Kenntnis nur für wenige medizinische Disziplinen oder für Patienten, die sich für das Modell der hausarzt-zentrierten Versorgung entschieden haben.

 

Markus Hoffmann, Reutlingen