Es war einmal und dies ist kein Märchen. Gerade als sich der Luxusliner »Deutschland« auf hoher See befand, traf am 11. März 2011 eine Tsunamiwelle Fukushima und zerstörte große Teile des AKW. Bereits am 30. Juni 2011, nach einem Beschluss des Bundestages, war der Atomausstieg beschlossen. Da befahl der Kapitän des Luxusliners, den intakten Antrieb über Bord zu schmeißen. Kein Privatmann würde so unüberlegt und verantwortungslos handeln. Einen CO2-freien Antrieb über Bord zu werfen, ohne sich über das Weiterkommen Gedanken zu machen. Die Industrienation Deutschland muss doch wirtschaftlich produzieren, um auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu sein.
Atomkraft nein danke heute zu propagieren und für gut zu befinden, können die, die auf dem Luxusliner waren, als es darum ging, den intakten Antrieb über Bord zu schmeißen, ungestraft sagen. Ich hätte da nicht zugestimmt, sie anscheinend schon. Die Produzenten der erneuerbaren Energieanlagen meinen, ich könne Ursache und Wirkung nicht unterscheiden. Dürfen sie. Ich verstehe ihre Logik sowieso nicht, die Erneuerbaren seien sogar alternativlos. Dabei haben sie aber vergessen, dass es Flauten gibt und keinen Solarstrom in der Dunkelheit. Da zeigt sich,wie alternativlos die Erneuerbaren sind.
Am 12. September 2024, 13,5 Jahre später, lese ich im General-Anzeiger, dass es Pläne für neue Gaskraftwerke gäbe, die einspringen sollen, wenn der Strombedarf durch Erneuerbare nicht zu decken sei. Ja, es dürfen sogar keine Kohlekraftwerke mehr abgeschaltet werden, solange nicht ausreichend neue zur Verfügung stehen. Haben sie da ihre Zielsetzung zwischenzeitlich nicht vergessen, CO2 zu reduzieren? Am 15. April 2023 wurde noch frenetisch applaudiert, als das letzte Atomkraftwerk vom Netz genommen wurde. Bereits am Abend floss teurer, grün angestrichener Atomstrom aus Frankreich durch die Leitungen. Auch verstehe ich Gemeinderäte nicht, die bedenkenlos Windkraftanlagen (WKA) in alte Mischwälder stellen wollen. Erst die Zerstörung der Umwelt in anderen Kontinenten zwecks der benötigten Rohstoffe für den Bau millionenteurer Anlagen, dann die Zerstörung alter, artenreicher Mischwälder bei uns. Zur Erreichung ihrer Ziele wurden Arten- und Naturschutz ausgehebelt. Wer glaubt, das Klima zu retten, aber dabei die Natur zerstört, irrt. Unter Umständen auch der, der nach dem Geld schielt, das durch diese Zerstörung erst realisiert werden könnte, aber noch nicht ist.
Zu einer Besichtigung der WKA’s wird nicht jeder Herzpatient mitgenommen, anscheinend ist es aber für jeden zumutbar, im Windpark Alb leben zu müssen. Wäre ich nur eine Feldlerche, ihr wird wenigstens eine Ausgleichsfläche angeboten.
Gerd Hummel, BI Gegenwind, Steinhilben