Der Bericht im GEA vom 16. Oktober auf Seite 3 hat die Überschrift »Blauhelme unter Feuer«. Es stellt sich die Frage, warum in den letzten Jahren nie darüber berichtet wurde, wie der Norden Israels aus den Gebieten, wo die UN präsent war, unter dem Hisbollah-Feuer stand. In einem christlich geführten Altenheim in Maalot an der libanesischen Grenze werden Holocaust-Überlebende von jungen Menschen aus Deutschland betreut. Seit über einem Jahr leben sie mit den betagten Menschen im Schutzbunker, nachts auf Stockbetten.
Eigentlich sollten die Blauhelme so etwas seit Jahren verhindern. Sie sind im Süden des Libanon stationiert, um den Waffenschmuggel dort zu verhindern. In Wahrheit wurde die Hisbollah unter den Augen der UN mit Hunderttausenden Raketen in der Nähe von Schulen, Privathäusern und den UN-Stellungen aufgerüstet. Haben das die Blauhelme mit ihren Fernrohren nicht gesehen?
Vermutlich hat die UN die Waffentransporte aus dem Iran sorgsam dokumentiert, ohne einzugreifen. Nun entsetzt man sich über das »Unter Feuer stehen«, wenn das israelische Militär die Terrornester der Hisbollah bekämpft. Es ist unerträglich, Israel jetzt zu kritisieren, wo doch laut UN-Resolution 1701 aus dem Jahr 2006 überhaupt keine Kämpfer der Hisbollah im Süden des Libanons bis zum Litani-Fluss sein sollten. Die unter Feuer stehende UN sollte endlich das tun, wofür sie da ist, nämlich die Terroristen der Hisbollah zu vertreiben, dann erst hört das »Unter Feuer stehen« auf.
Ein Zitat von Kurt Tucholsky lautet: »Ein Land ist nicht nur, was es tut, sondern auch was es toleriert.« Deutschland maßregelt Israel, hat aber zuvor toleriert, dass im Libanon 150.000 Raketen gegen Israel positioniert wurden und die Hisbollah Israels Norden seit einem Jahr täglich beschießt und unbewohnbar macht.
Ulrich Thomae, Lichtenstein