Uwe Tellkamps gesellschaftliche Analyse und seine Erklärung der Wut breiter Schichten der Bevölkerung, die sich in der Abkehr von den traditionellen Parteien und im Wahlerfolg der »Alternative für Deutschland« (AfD) spiegelt – spannend! Für mich aus zwei Gründen: Erstens wehrt er sich zurecht gegen Abwertungen von Personen aufgrund von Voreingenommenheit, die zum Teil auch in den Fragen der Journalisten deutlich wurde (zum Beispiel »Heute halten Sie den Kopf für einen wie Höcke hin …«) und zweitens gegen Übergriffigkeit: So wird die von einer links-ideologischen und selbstgerechten Minderheit aufoktroyierte Genderei von vielen Menschen verständlicherweise als Angriff auf die deutsche Sprache und damit auch als unzulässige Bevormundung zurückgewiesen.
Leider aber – und das macht die Sache nicht besser – beugen sich Medien und Universitäten aus Angst in vorauseilendem Gehorsam diesem Diktat. Dass ferner der Sozialstaat in der Steuerung und Bewältigung der Migration seiner Aufgabe nicht gerecht wird, ist leider offensichtlich und führt nach Tellkamp zu »sozialpatriotischen« Parteien à la AfD beziehungsweise BSW mit Stimmführern wie Höcke oder Sahra Wagenknecht.
Angela Madaus, Walddorfhäslach