Interessant ist für mich der Umstand, dass die Öffentlichkeit über die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) mit unter Lehrern erhobenen Zahlen informiert wird und nicht vom Bildungsministerium in Stuttgart, welches verantwortlich sein sollte für die Sicherheit und Unversehrtheit unserer Kinder! Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen, übergeben ihr Kind in die Obhut der Schule und nicht in die Obhut eines Versicherungsbüros. Warum werden also keine Zahlen über Gewalt an Schulen über das Bildungsministerium veröffentlicht? Warum werden diese Zahlen von der Landesregierung nicht dementiert oder korrigiert? Haben sie überhaupt Zahlen darüber?
Offensichtlich sind unsere Schulen in Sachen Gewaltprävention schlecht aufgestellt, was auch daran liegen könnte, dass Gewaltprävention an Schulen nicht sonderlich beliebt zu sein scheint beziehungsweise sicher nicht auf dem Lehrplan steht.
Gut für Mobber, schlecht für die »braven« Kids. Ganz zu schweigen von den überforderten Lehrern, auf deren Rücken dieses Problem belassen wird. Denn ganz gleich, was wir tun, ohne die Lehrer wird es keine Lösung geben! Schulen könnten aktiv werden und sich zum Beispiel auf die Suche nach einem Verein machen, der sich mit Gewaltprävention (Achtung: nicht Selbstverteidigung oder Kampfsport!) auskennt und sie unterrichtet, oder man geht zu einem privaten Anbieter.
Ganz gleich, welche Entscheidung eine Schule trifft, beides verursacht Kosten und somit benötigt man Geld. Und da das Geld für zusätzlichen Unterricht in der Regel aus den Ministerien kommt, bedeutet das Ignorieren von Gewalt an Schulen, dass wir kein Geld für Prävention bereitstellen müssen, und sparen somit Finanzmittel! Und sparen kommt bei uns Schwaben immer gut an. Oder nicht?
Francesco Gorda, Pliezhausen