Vergangene Woche wurden endlich mal wieder in der Innenstadt »planmäßig« die Mülltonnen von der TBR geleert. Die Biotonnen waren dran. Nachdem wir vormittags unterwegs waren, kamen wir zu Fuß wieder nach Hause und sahen bei fast jeder geleerten Biotonne einen Zettel, dass hier Fremdmüll wie Plastik oder ähnlich Unpassendes in der Tonne gefunden wurde, was da überhaupt nichts zu suchen hat!
Ha, dachten wir, diese Zurechtweisung mit angedrohter Strafe wird an unserer Tonne nicht hängen, da wir akribisch darauf achten, dass wir nur Speisereste in den dafür vorgesehenen Papiertüten (kompostierbar) verwenden. Wir kommen unserem Haus näher und sehen schon von Weitem: Auch hier hängt besagter Zettel an der Tonne! Der Scan beim Leeren hat unerlaubtes Material festgestellt! Wir fragen uns natürlich, was das hätte sein können? Hat etwa ein vorbeilaufender Passant seinen Plastikbecher hier entsorgt? Oder war es gestern Nacht noch ein Nachbar, der seinen Müll loswerden wollte?
Doch halt, ein graues Seidenpapier (kompostierbar), vom Blumenhändler, welches am Boden des Kompostbehälters gegen Anhaften des Papierbeutels reingelegt war, wurde wohl als Plastik vom Scanner erfasst? War das der Grund für die Reklamation? Vielleicht ist ja der Scanner des Müllautos etwas »streng« eingestellt? Was wäre, wenn das wirklich so wäre und wo kann man sich dann rechtfertigen?
Es ist ja sehr positiv, dass endlich etwas gegen die Plastikflut im Biomüll getan wird, aber was ist mit den braven Bürgern, die, wie wir, darauf achten, alles richtig zu machen, plötzlich zu Unrecht verdächtigt werden, falschen Müll in die falsche Tonne zu entsorgen? Sollten wir dann nicht im Gegenzug Strafbeträge von der TBR für wochenlang nicht abgeholten Müll und die damit verbundenen Reinigungskosten, für herumfliegendem Papier oder Plastik zu fordern? Vielleicht gibt es ja hier (wie für die letztjährigen, mehrfach geänderten Abführpläne) auch noch Nachbesserungen?
Oliver Thelen, Reutlingen