Zwischenüberschrift
Wie in der anschließenden Pause zu erfahren war, war eine junge Schauspielerin hinter den Kulissen gefallen und hatte sich ein Bein gebrochen.Manch Zuschauer wird sich gefragt haben, was passiert, wenn vier oder noch mehr Verletzte versorgt werden müssten! Die Rettungswagen würden sich auf dem schwierigen, zum Teil recht steilen Weg selbst blockieren, zumal sie auf dieser einzigen Zufahrtsstrecke noch wenden müssten.
Dass ein solches Szenario nicht zu weit hergeholt ist, kann man sich leicht denken. So, wenn etwa - aus welchem Grund auch immer - unter den gegebenenfalls über tausend Zuschauern und Akteuren Panikreaktionen entstehen, wenn Blitze einschlagen oder sonst ein starkes Unwetter niedergehen sollten.
Jeder Hayinger weiß, wie diese Situation im Interesse der Besucher des Naturtheaters mit überschaubaren Finanzmitteln ganz deutlich entschärft werden könnte. Man müsste nur den etwa 500 Meter langen, zum Teil stark zerfurchten Wiesenweg, der von der Zufahrtstraße von Hayingen zum Lauterdörfle nach links ohne starkes Gefälle entlang des Hangs bis zum Naturtheater führt, so herrichten, dass er gefahrlos von Rettungsfahrzeugen auch bei Nacht benutzt werden könnte. Eine Asphaltierung wäre nicht einmal erforderlich. Dieser Weg wäre ein weiterer gut geeigneter Rettungsweg und könnte ein Wenden der Fahrzeuge überflüssig machen. Außerdem könnte er für Radfahrer und Wanderer nützlich sein.
Die Gemeindeverwaltung sollte sich klar darüber sein, was für eine Verantwortung sie trägt, wenn wegen mangelnder oder mangelhafter Rettungswege Menschen zu Schaden kommen oder gar sterben sollten. Der Staatsanwalt hätte gegen die Verantwortlichen der Aufsichtsbehörde ein strafrechtliches Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung bzw. fahrlässiger Tötung einzuleiten. Dabei wären Vorhersehbarkeit, Pflichtwidrigkeit und Vermeidbarkeit zu prüfen. Man braucht nur wenig Fantasie um sich Fälle vorzustellen, in denen diese Voraussetzungen vorliegen könnten. Jetzt wäre Zeit, den Wegebau in Angriff zu nehmen und bis zur nächsten Spielsaison fertigzustellen.
Eugen Kuhnle, Hayingen
