Kämpferisch gaben sich die Rednerinnen und Redner am Frauentag auf dem Reutlinger Weibermarkt, doch fehlte die internationale und politische Sichtweise. Der Internationale Frauentag ist ein hochpolitischer Tag. Auch in Deutschland nahmen 10.000 Menschen teil. In Berlin solidarisierten sich Frauen mit den Frauen in Palästina und dem Sudan. Es liegt doch klar auf der Hand, dass bei der monströsen Aufrüstung alle Sozialbereiche nicht mehr bedient werden können. Dieser Zusammenhang wurde in keinem Redebereich erwähnt. Viele Forderungen der Frauen für ein besseres gleichberechtigtes Leben sind nicht nur von der Einstellung der Männerwelt abhängig, sondern auch von dem Geld, welches der Staat für den Sozialhaushalt übrig hat.
"Die sozialen frauenpolitischen Fragen aus dem politischen Kontext herauszunehmen, sind ein Verrat an der Gründerin des Frauentages Clara Zetkin. Diese hat in ihrem Leben gegen den Krieg und die Aufrüstung gekämpft. Leider vergebens. Der Zweite Weltkrieg ist nicht verhindert worden. Der Dritte Weltkrieg kann verhindert werden. Im Sinne von Clara Zetkin kämpfen Frauen für ihre Rechte international und schließen die Forderungen aus dem politischen Kontext nicht aus.
Marie Benz-Nübling, Lichtenstein