Zwei Berichte vom 12. April lassen aufmerken. Eine Doppelseite im GEA und die Kolumne »Hinter den Kulissen« vom franz.K berichten über die Trassenplanung der Regionalbahn. Eine Variante führt über den Echazhafen, was dessen Aus bedeuten würde. Gerade die Fläche zwischen franz.K und der Paketpost ist die kulturelle Erfolgsgeschichte der letzten Jahre während und nach Corona.
Wie wichtig dieses Areal für das Programm des franz.K und damit für das Publikum von nah und fern ist, sollte keinem der beauftragten Planer verborgen geblieben sein, falls diese Planvariante nicht älter als fünf Jahre ist. Das kann doch ernsthaft keiner wollen, möchte man glauben. Bleibt zu hoffen, dass den Besucherinnen und Besuchern des Echazhafens bei dem zu erwartenden Bautempo noch etliche Jahre vergönnt sind. Eine kleinere Fläche (GEA vom 11. April) vor dem Tübinger Tor soll zu einem Biergarten umfunktioniert werden. Erste noch unbelaubte zarte Anpflanzungen und Zaundraht riegeln ein Rasenstück ab.
Auf der gesamten Fläche ließ sich an wärmeren Tagen schön beobachten, wie beliebt dieser innerstädtische Naherholungsraum ist. Dazu tragen Lage, Trampoline, das Eiscafé und ein bisschen Sonne bei. Es braucht nicht viel, um Menschen, die weder Garten noch Balkon haben, öffentliche Teilhabe zu ermöglichen. Eine dieser Flächen, die vor allem bei Kindern als kleiner Bolzplatz hoch im Kurs steht, nun als Biergarten abzuriegeln und zu privatisieren, mutet da wie ein schlechter Scherz an.
Matthias Schmied, Reutlingen