Es stellt sich mir die Frage: Warum muss das Naherholungsgebiet auf Teufel komm raus zur industriellen Bebauung freigegeben werden? Es tummeln sich auf den Wiesen, Äckern und Koppeln mit begrenzendem Bewuchs geschützte Tiere wie Milane, Waldkäuzchen, Feldhasen, Frösche, Fledermäuse, Molche und sogar zeitweise Störche, Mauersegler und Schwalben. Und nicht zu vergessen Pferdle, große und kleine, sowie deren Besitzer. Der Hof, Eulengarten genannt, verfolgt soziale Aspekte und wird in der Zusammenarbeit mit dem angrenzenden Rappertshofen pädagogisch wertvoll für die Bewohner genutzt. Als Naherholungsgebiet drum herum ist das Areal stark frequentiert von Spaziergängern, Radlern, Rollstuhlfahrern, Walkern und Joggern. Zudem befindet sich das ausgewiesene geplante Gebiet auf einem Schieferabhang, dieser ist durch Witterungseinflüsse immer in Bewegung, und richtet bei Gebäuden Schäden an. Das ist nicht nur sichtbar an der Aussegnungshalle am Friedhof. Diese wird saniert werden müssen, um weitere Beschädigungen abzuwenden.
Warum nutzt man nicht andere schon vorhandene Industriegebiete, wie zum Beispiel den Innoport. Dieser liegt an der Bahnstrecke und kann auch gut erreicht werden. Es darf nicht und kann nicht sein, dass Hunderte von Lkw und Pkw dann noch zusätzlich über das lang bestehende Wohngebiet, genauer gesagt über die Justinus-Kerner-Straße rumpeln und die Luft auch dort zusätzlich verpesten. Abgesehen vom Lärm und dem gefährlichen Überqueren der Straße, um den ansässigen Kindergarten zu besuchen.
Zu lesen ist im GEA, dass Reutlingen kein Geld hat, aber hier soll wohl auf Kosten einer Minderheit das Tafelsilber zu Geld gemacht werden, um vielleicht einen immer teureren Glaskasten zu finanzieren und einen angeschlagenen ÖPNV aus dem immer größeren Finanzloch zu ziehen? Das alles hat einen sehr schalen Geschmack und ist nicht mehr nachvollziehbar.
Lassen Sie uns das Stück Naherholungsgebiet und lassen Sie die dort in Einklang mit der Natur lebenden Anwohner, Menschen und Tiere in Ruhe. Nehmen Sie andere Alternativen, es gibt Möglichkeiten.
Alexandra Neumann, Reutlingen