Die Regionalstadtbahn ist nicht irgendein Verkehrsprojekt, sondern ein sehr wichtiges für die Zukunft der Region und am Ende auch für eine lebenswerte Zukunft, die weg führt vom individuellen Autoverkehr und von einer Produktions- und Lebensweise, die zwei Erden bräuchte.
Der Echazhafen ist nicht irgendein Kulturprojekt, sondern ein sehr wichtiges, für die Stadt Reutlingen als Kulturstandort, für das franz.K als Knotenpunkt einer vielfältigen Zivil- und Kulturgesellschaft, die den Hafen mitnutzt, und für nicht wenige Bewohnende der Stadt und der Region, für die die Angebote dort nicht einfach so verzichtbar sind.
So kann man eigentlich nur den Kopf schütteln angesichts einer die Planungen begleitenden Diskussion, in der allen Ernstes erwogen wird, das eine durch das andere zu gefährden. Man kann auch nur den Kopf schütteln über Planungsprozesse in der Stadt Reutlingen, die noch vor circa zehn Jahren (wo die RSB natürlich längst Thema war) in einem aufwändigen städtebaulichen Wettbewerb ein ganzes neues Quartier auf dem Postgelände hat entwerfen lassen, wo sowohl eine Open-Air-Fläche beim franz.K als auch eine Menge anderer Nutzungen auf dem Areal vorgesehen waren. Das nun von einer Planungsvariante der Stadtbahn durchschnitten werden soll, als wäre es Brachland.
Hat damals und seither niemand versucht, Dinge zusammen zu denken und zu planen? Wenn man es so macht, kann man am Ende alles kaputt kriegen: Klimaschutz samt Verkehrswende (beziehungsweise die Zustimmung dazu), die Kultur und eine lebendige Stadtgesellschaft.
Andreas Roth, Ex-franz.K-Vorstand, Tübingen