Im GEA vom 16. November, Seite 1, musste ich zum wiederholten Male lesen, dass unser Kanzler Olaf Scholz schon wieder zu einem »Industriegipfel« eingeladen hat. Es ist sicherlich eine ganz wichtige Angelegenheit, der noch vorhandenen und und in ihrer Existenz gefährdeten Industrie in Deutschland zu helfen. Was ich von Scholz aber absolut vermisse: Zu diesen Sitzungen werden keine Vertreter des Handwerks, von mittelständisch geprägten Familienbetrieben oder Kleinstbetrieben eingeladen.
Entweder weiß unser Bundeskanzler einfach nicht, dass es auch ein Handwerk und einen Mittelstand gibt, oder er ist der Meinung, dass es diesen Betrieben gut geht. Dies ist jedoch weit gefehlt. Besagte Betriebe haben ihre eigenen Sorgen und hier ganz speziell Nachwuchssorgen. Die Sizuation ist noch nie so katastrophal gewesen, junge Auszubildende zu erhalten. Seitdem Andreas Stoch (SPD) vor circa zehn Jahren die verbindliche Grundschulempfehlung hat, geht es mit dem Nachwuchs in diesen Betrieben bergab.
Arbeitswillige junge Leute ziehen den einfachen Schulweg vor, anstatt eine betriebliche Ausbildung zu beginnen. Andererseits haben wir dank Herrn Stoch mehr Studierende – jedoch nicht in den für Deutschland do wichtigen MINT-Fächern, sondern in Fächern, die wenig oder nichts zu unserem Sozialprodukt beitragen. Unter diesen Voraussetzungen mache ich mir die größten Sorgen um unsere wirtschaftliche Zukunft.
Klaus Menton, Reutlingen