Ich war fassungslos, den eher am Rand abgedruckten Artikel »EU will massiv aufrüsten« mir der Dachzeile »Russland-Angriff ab 2030 befürchtet« im GEA vom Freitag, 23. März, zu lesen. Ich dachte erst, das muss eine Ente oder ein Scherz sein – aber nein, am Tag darauf erschien dann gleich der Artikel »Milliarden-Paket für die Ukraine«.
Sollen wir wieder in einen Krieg hineingetrieben werden? Haben wir wirklich nichts aus der Vergangenheit gelernt und sind nicht wir beim letzten Mal in Russland einmarschiert? Auf welche Fakten stützt sich dieser Artikel, der laut Kürzel von der dpa stammt? Soll als Feindbild wieder Russland herhalten und ist das wirklich unser Feind, wie uns jetzt weiß gemacht werden soll? Damit die massiven Ausgaben gerechtfertigt werden können, die nicht einmal unsere Enkel werden abbezahlen können? Bei uns im Land fehlt es an allem, vor allem für Kinder und Jugendliche. Wie sollen denn die jungen Leute optimistisch in ihre Zukunft schauen, wenn ihnen nichts als Angst und Bedrohung serviert wird? Wie sollen wir unseren Kindern und Enkeln das erklären?
Wie steht es um die Demokratie im eigenen Land, haben wir damit nicht genug zu tun? Werden wir als Wähler denn noch in irgendeiner Form ernst genommen? Müssen wir uns wirklich in diesen, meiner Meinung nach Stellvertreter-Krieg einmischen und damit auch noch zündeln? Anstatt nur auf Dialog zu setzen. Mir ist das unbegreiflich. Es kann auch hier nur Verlierer, Tod und Zerstörung auf beiden Seiten geben, wie in jedem Krieg zuvor. Ist seit dem Beginn irgendetwas erreicht worden? Warum verhindert die EU immer wieder Friedensgespräche?
Sollen die Menschen jetzt nach Corona und Klima auch noch in Kriegsangst leben müssen, was vor allem für junge Menschen wirklich schlimm ist? Viele denken schon an Auswandern – gerade die jungen Leute, die hier dringend gebraucht würden. Ich habe selber zwei Söhne und es ist für mich sehr bitter, was hier passiert. Dass das Klima durch diesen Krieg auch nachhaltig geschädigt wird, spielt natürlich auch plötzlich gar keine Rolle mehr.
Ich appelliere an unseren gesunden Menschenverstand, dass wir uns nicht in Angst und Schrecken versetzen lassen, sehr kritische Fragen stellen, mehr als gängige Meinungen und Quellen zu Rate ziehen, Hintergründe recherchieren.
Was können wir noch tun? Ich finde, wir sollten eine Friedenshaltung einnehmen, anstatt eine Kriegshaltung. Beten, für Frieden und Dialog demonstrieren und unser Gottvertrauen nicht verlieren in unseren Schöpfer, der bestimmt nicht gewollt hätte, dass unsere Erde zerstört wird und die Menschen darauf sich gegenseitig zerstören. Unser Ziel sollte der Weltfrieden sein.
Karin Kiessling, St. Johann