Seit vielen Jahren mache auch ich mich für eine Begrünung des Kreisels stark. Insofern hat mich der treffende Artikel sehr gefreut. Drei wichtige Aspekte sind dabei allerdings untergegangen oder nur gestreift worden.
Hochwasserschutz wird erwähnt als Hinderungsgrund oder als in monetärer Sicht wichtiger. Von den gut 530 Quadratmetern Fläche des Kreisels und von der Straße oberhalb des Legokreisels nochmals mindestens die doppelte Fläche rauschen bei Starkregenereignissen viele Kubikmeter Wasser die Dürrstraße und die Schanzstraße runter oder in die Kanalisation. Damit wird das Hochwasserproblem an der Echaz befeuert. Wäre der komplett versiegelte Kreisel und die Fläche oberhalb des Fußgängerüberweges (auf den beiden Bildern im Rücken der Fotografen) aufnahmefähig für einen Teil des Oberflächenwassers, wäre damit auch ein klein wenig Abhilfe geschaffen bei dem Problem des sinkenden oder konstant zu niedrigen Grundwasserspiegels in der näheren Umgebung – Aspekt 2.
Dritter Aspekt: Als häufiger Nutzer dieser Kreuzung zu Fuß und per Fahrrad habe ich schon oft feststellen müssen, dass die asphaltierte Fläche schon bei mittlerer Sonneneinstrahlung zum Backofen mutiert. Mit einer schönen Bepflanzung, mit Schatten spendenden Bäumen, Sträuchern, ja sogar Reben oder Hopfen wären denkbar, könnte aus einer Wüste eine Oase werden. Nicht nur die Anwohner und regelmäßigen Passanten wären der Verwaltung und dem Gemeinderat sehr dankbar. Ond no a Benkle zom Verweila mit herrlichem Albblick …
Ok, sparen müssen wir alle. Hochwasserschutz findet aber in Betzingen nicht nur im Ortskern, an der Talsohle der Echaz, statt, sondern kann in vielen kleineren Einzelmaßnahmen auch dezentral erfolgen. Vielleicht finden sich ja einige Anwohner, die zu »Eigenleistungen« bei der Beseitigung dieses seit 17 Jahren währenden Ärgernisses bereit wären. Die angesprochenen Mittel in Höhe von 300.000 Euro (in 2021 von Betzingen beantragt) halte ich für überzogen. Es müssen ja keine Glasbiberschwänze eingebaut werden.
Martin Buck, Betzingen