Mit Sorge betrachte ich das für mich unerwartete Festhalten vieler Autofahrer am Verbrennungsmotor. Die meisten Menschen, die ein E-Auto besitzen – mich eingeschlossen – würden nie wieder zurück zum ineffizienten 4-Takt-Antrieb. Ja, ein E-Auto ist 5.000 bis 10.000 Euro teurer, und ja, mangels großzügiger Abdeckung an Ladestationen derzeit für reine Laternenparker oft nicht erste Wahl. Doch die klimafreundliche Mobilitätslösung lohnt sich für die Meisten. Keine Steuern, viel weniger Verschleißteile (Auspuff, Getriebe, Bremsen, Kupplung), dazu noch erheblich geringere Kosten pro Kilometer. Ein sparsamer Benziner verschlingt pro 100 Kilometer mehr als 12 Euro, ein E-Auto mit 15 kWh Verbrauch bei Ökostrom zu Hause gerade mal 5 Euro, was bei 15.000 Kilometern/Jahr mehr als 1.000 Euro Ersparnis ausmacht. Noch! PV-Anlage auf dem Dach? Das heißt von Frühjahr bis Herbst gar umsonst tanken. Nur müssen jetzt die Kommunen den Hosenboden hochbekommen und den flächendeckenden Ausbau von leistungsfähigen Ladestationen forcieren, Supermärkte gegebenenfalls dabei unterstützen und begleitend endlich mal ein paar Windkraftanlagen realisieren. Das Klima wartet nicht auf Nachzügler.
Ralf Epple, Frickenhausen