Sehr geehrte Redaktion, es ist lobenswert, dass Sie über die überaus wichtige und kontroverse Debatte zum Zustrombegrenzungsgesetz der CDU ausführlich berichten. Hervorheben möchte ich, dass in der Kommentarspalte auf Seite 3 (Ausgabe vom 1. Februar) eine klare Meinung vertreten wird – das ist völlig legitim, denn ein Kommentar soll ja genau das leisten.
Ich teile diese Meinung zwar nicht, aber es ist selbstverständlich in Ordnung, dass im Kommentar eine subjektive Einschätzung geäußert wird. Auch der große Artikel zur Diskussion im Bundestag wirkt insgesamt ausgewogen und informiert die Leser sachlich.
Allerdings fällt mir auf, dass im unteren Teil der Seite ein weiterer großer Artikel ausschließlich die Sichtweise der CDU-Vertreter wiedergibt. Hier stellt sich die Frage der Ausgewogenheit: Warum erhalten andere Parteien – sei es SPD, Grüne, FDP oder sogar die AfD – hier keinen Raum für ihre Positionen?
Wenn ein Meinungsbild einseitig bleibt, entsteht der Eindruck, als würde eine Partei besonders hervorgehoben. Gerade bei einem so wichtigen Thema wäre es wünschenswert gewesen, auch Stimmen aus anderen Fraktionen zu Wort kommen zu lassen. Ich hoffe, dass Sie diesen Punkt für künftige Berichterstattungen berücksichtigen, denn ein ausgewogener Journalismus lebt von der Vielfalt der Perspektiven.
Martin Helios, Pfullingen