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Aktuell Leserbrief

»Innovationsfähigkeit lässt zu wünschen übrig«

Autoindustrie in Deutschland (per E-Mail)

Der Autoindustrie geht es schlecht. Übrigens nicht nur in Deutschland. Warum? Ich denke, es liegt schlicht am Produkt. Die Innovationsfähigkeit lässt schwer zu wünschen übrig. Und Innovation bedeutet meiner Meinung nicht, immer stärkere, schnellere, größere, teurere Autos anzubieten. Vollgestopft mit Zeug, das zumindest ich nicht brauche, zum Beispiel eine elektrisch angetriebene Klappe am Ladeanschluss.

Des Weiteren ist die Technik derart verbaut, dass inzwischen manche Schäden wirtschaftlich nicht mehr zu beheben sind. Als Beispiel sei hier bei manchen Modellen der Austausch der Glühbirnen zu nennen, was für Ungeübte mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann und früher eine Sache von Sekunden war. Kleinere, sinnvolle Fahrzeuge wurden sogar aus dem Programm genommen, weil wohl der Gewinn zu klein war. Man sollte sich mal wieder auf den Markennamen Volkswagen besinnen. Und clevere Lösungen bringen dann halt die Chinesen. Genannt sei hier bei E-Autos zum Beispiel die Batterie zum Austauschen, schnell an Wechselstationen. Aber alleine eine Norm für so eine Wechselbatterie, sprich einheitliche Größe und Anschlüsse, bringen unsere Konzerne wahrscheinlich nicht hin, da ist das jeweilige Ego zu groß.

Man könnte das Ganze so gestalten, dass man mehrere Steckplätze im Fahrzeug vorsieht, je nach geplanter Reise mehr Kapazität und im Alltag nur mit einer kleinen, leichten und auch billigeren Batterie. Die Große wird geliehen. Und sollte eine neue Batterietechnologie verfügbar sein, müsste man nicht gleich ein neues Auto kaufen. Auch könnte dann für längere Fahrten ein Modul mit einem Verbrennungsmotor reingeschoben werden, als Range Extender. Da würde ein kleiner Motorradmotor reichen, der unterstützend die Batterie bei der Fahrt lädt. Mit 200 über die Autobahn kann man sich dann natürlich abschminken, aber das ist außerhalb Deutschlands eh nicht erlaubt, da sind 120 angesagt, und für solche Fahrten wäre das ja gedacht.

Oder eine Flüssigkeit entwickeln, die elektrisch geladen und im Auto zu Strom umgewandelt werden kann. An der Tankstelle die entladene Flüssigkeit ablassen und frische tanken. Das müsste doch möglich sein.

Oder das Elektroauto als Energiespeicher für zu Hause, geladen an der heimischen PV-Anlage und nachts als Stromquelle. Gut, wenn das Auto tagsüber am Arbeitsplatz steht und zu Hause die PV-Anlage produziert, ist das natürlich blöd, da müssten dann die Stromkonzerne mitspielen. Oder eben Wechselbatterie, eine zu Hause laden, mit der zweiten fahren.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das hier nur meine Vorschläge sind, es aber da draußen Tausende gute, innovative Köpfe gibt, die sicher noch viel mehr und auch bessere Ideen haben. An den Fähigkeiten der Ingenieure, Wissenschaftler und genialen Erfinder wird es also nicht liegen. Es ist wahrscheinlich wie damals in der DDR, die Leute dort waren durchaus fähig, andere Autos als den Trabbi zu bauen, sie durften nur nicht.

 

Frank Döderlein, Pfullingen