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Aktuell Leserbrief

»Hoffnung im Meer der Apathie«

Zum Leserbrief »Eine sehr teure Geschichte« vom 7. September (per E-Mail)

Eine sehr teure Geschichte – so titelte der GEA über dem Leserbrief von Astrid Jochens bezüglich ihrer Ausführungen zur Verkleinerung des Landtags von Baden-Württemberg. Als von der Initiative einer Gruppe engagierter Bürger hierüber im GEA berichtet wurde, hat Redakteur Malte Klein in einem Kommentar vom 30. August seine Darstellungen über das Anliegen »Landtag verkleinern« mit der Aussage »Weniger Personen – weniger Ideen« verbunden.

Die Ausführungen geben seine Schlussfolgerung wieder, bei derartigen Einsparungen blieben Ideen und Potenziale auf der Strecke. Was für eine fehlerhafte, meines Erachtens irrige Schlussfolgerung über die Entwicklung, Schöpfung, Verbesserung von Themen jeglicher Art.

Nicht nur am Anfang, gleichfalls bei der Fortsetzung entsprechender Vorhaben stehen einzelne Menschen, später kleine überschaubare Kreise, ehe sich andere Bürger/ Gruppen dazu gesellen. Nicht die Größe einer Gesellschaft, sondern einzelne, wenige Personen stehen am Beginn von Entwicklungen, Veränderungen, Korrekturen. Hierum müssen/sollten wir uns engagieren. Herr Klein übersieht, was tatsächlich die Arbeit der Parlamente in einem hohen Maß behindert.

Die Auswirkungen erfahren die Bürger in einer erheblichen Anzahl von stagnierenden oder gar fehlerhaften Projekten. Wenn bei Katastrophen »Soforthilfen« angekündigt werden, die Einlösung teilweise über Jahre auf sich warten lässt und diese Art häufiger sichtbar wird, stellt sich die Frage, welcher Anteil entfällt auf das Parlament? Es gibt unendliche Beispiele, wir sehen diese und die Medien berichten ohne erkennbare umgehende, dauerhafte Korrekturen. Deshalb sind Initiativen aus der Mitte der Gesellschaft mit dem Volksbegehren für mich eine Hoffnung im Meer der Apathie und ich danke deshalb auch Frau Jochens für ihren Leserbrief vom 7. September.

Rainer-Dieter Hering , Pfullingen