Hätten wir mehr Frieden auf der Welt, hätten wir weniger Migration. Niemand verlässt seine Heimat freiwillig, wenn er dort gut leben kann. Haupttreiber der Migration sind die vielen Kriege auf der Welt, welche massive Fluchtbewegungen der Menschen verursachen. Aber auch die, vorwiegend von wirtschaftsstarken, westlichen Staaten verhängten Sanktionen verschlechtern die wirtschaftliche Lage der sanktionierten Länder und treffen die Bevölkerung direkt. Ziel der Sanktionen ist, es die sanktionierten Länder zu destabilisieren, um andere Regierungen herbeizuführen. In der Folge von Umstürzen, Farbrevolutionen und so weiter entstehen aber oft sogenannte »Failed States«, gescheiterte Staaten, die in Bürgerkriege münden und massive Fluchtbewegungen auslösen.
Landstriche veröden, stehen unter Wasser oder werden von Stürmen heimgesucht. Auch die Klimakrise zwingt Menschen ihre Heimat zu verlassen. Vergessen wird jedoch, dass einer der größten Treiber des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes im Kyoto-Protokoll von 1997 auf Wunsch der USA vom Klimaschutzabkommen ausgenommen ist. Das ist auch im – jetzt von Donald Trump erneut gekündigten – Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 so geblieben: der weltweite Ausstoß des Militärs, der Rüstung und der Kriege.
Berechnungen von Greenpeace zufolge fallen 5,5 bis 6,5 Prozent auf Militär/Rüstung/Manöver und weitere 3 bis 4 Prozent auf die Zerstörungen durch Kriege und dadurch verursachte Großfeuer et cetera. Zusammen macht das nahezu 10 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes aus, so Bernhard Trautvetter, Sprecher des Essener Friedensforums. Fazit: Betrachtet man die Hysterie um das Thema Migration, die seit Ende letzter Woche eingesetzt hat, spielt das Thema Frieden bei der Bundestagwahl eine viel zu kleine Rolle.
Beate Ehrmann, Reutlingen