Ich lese den Artikel und habe ein Déjà-vu. Haben wir doch über Jahrzehnte unsere Landes- und Bündnisverteidigung zugrunde gespart und werden jetzt langsam wieder wach, weil es ja nun doch – für unsere Politiker völlig überraschend – sehr schnell den Verteidigungsfall für diese Republik geben kann. Und nun treiben wir das Gleiche mit dem ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogenen Zivilschutz, dieses Mal in Form der Reduzierung von Versorgungseinrichtungen für Patientenbehandlungen.
Wo bleibt hier die Verpflichtung des Staates im Rahmen der Daseinsvorsorge, zur Vorsorge für den Krisen- oder Verteidigungsfall? Wo sollen im Verteidigungsfall die in Massen anfallenden zivilen und militärischen Opfer behandelt werden? Haben wir nichts aus der Vergangenheit und Gegenwart gelernt im Gesundheitsministerium? Und wo bleibt das Veto des für den Zivilschutz zuständigen Innenministeriums?
Für mich ist dies völlig unverständlich und nicht nachvollziehbar. Genauso wenig nachvollziehbar ist für mich, dass die Last dieser fragwürdigen Krankenhausreform nur auf den Schultern der Patienten und Krankenhausbediensteten verteilt wird.
Welchen Beitrag leisten eigentlich die Krankenkassen, die sich mit Beitragsgeldern pompöse Verwaltungspaläste hinstellen? Benötigt diese Republik weit über 300 Krankenkassen? Jede Krankenkasse in diesem Land leistet sich einen riesigen Wasserkopf an Verwaltungs- und Bürokratiestellen, was für ein Potenzial an Kosteneinsparung bei einer Konsolidierung auf dem Krankenkassenmarkt.
Eine Reduzierung Kassen-Anzahl um 80 Prozent böte dem normalen Versicherungspflichtigen noch immer ausreichend Auswahl zwischen den Kassen, deren Leistungen sich ohnehin nur marginal unterscheiden.
Frank Baude, Walddorfhäslach