Ich bin verstört: Der GEA verhilft in der Ausgabe vom 16. August Straftätern und Nachahmern nicht nur zur erhofften Publicity, nein, er redet ihnen in Person von Martin Zimmermann sogar offen das Wort. Um es vorwegzunehmen, Herr Zimmermann: Illegale Aktionen wie das Blockieren von Startbahnen sind nicht in Ordnung! Wenn Sie in einer reichlich queeren Argumentation Ghandi und Martin Luther King anführen, verkennen Sie eine wichtige Tatsache: Diese Menschen widersetzten sich Kolonialherren und Unterdrückern, die ihnen ihre Rechte auf Selbstbestimmung vorenthielten!
In Zeiten, in denen Regierende einem Volk Menschenrechte entziehen und es keinerlei rechtliche Handhabe dagegen gibt, sind sogar strafrechtlich sanktionierte Aktionen durchaus vertretbar, siehe das Hitlerattentat am 20. Juli 1944. Ich denke, wir sind uns alle in dem Punkt einig, dass unser Deutschland von solchen Zuständen Lichtjahre, oder genauer gesagt 79 Jahre, entfernt ist.
Auch wenn heute Zweifel an der »Lauter(bach)keit« von Merkel, Scholz & Co. durchaus angebracht sind (siehe RKI-Files), befinden wir uns wohl noch immer in einem Rechtsstaat. Im heutigen Deutschland herrschen sowohl Meinungsfreiheit als auch das Recht auf Selbstbestimmung – wem in unserer Demokratie etwas nicht passt, der hat mannigfaltige legale Möglichkeiten aufzuklären und zu protestieren. Niemand steht über dem Recht und nein, Herr Zimmermann, der Zweck heiligt in einem Rechtsstaat nicht die Mittel! Ansonsten frage ich mich und Sie, warum man seinerzeit die RAF bekämpft hat? Aber das war vor Ihrer Zeit. Wo wollen Sie die Grenzen ziehen, wenn jedermann diese bedarfsweise selbst bestimmen kann?
Ich hoffe, dass Nancy Faeser zu ihren Worten steht, dass diejenigen, die sich mit unserem Staat anlegen, es mit einen starken solchen zu tun bekommen. Ich vermute allerdings, dass die Ministerin bei ihrer eigenen Klientel Gnade vor Rechtsstaat ergehen lässt. Nein, ich wette sogar darauf! Schlagen Sie ein, Herr Zimmermann?
Detlev Gottaut, Pfullingen